Hohe Entwicklungskosten 12.02.2013, 12:25 Uhr

Cloud-Lösung treibt ITK-Group in die Pleite

Die Berliner ITK-Group musste Ende Januar einen Insolvenzantrag stellen. Grund hierfür: Unerwartet hohe Kosten für die Entwicklung der Cloud-Lösung "ITK Voice Solution". Diese könnte jedoch gleichzeitig einen Ausweg aus der Pleite ermöglichen.
(Quelle: © WoGi - Fotolia.com)
Schwere Zeiten für die ITK-Group: Der Lösungsanbieter musste am 30. Januar 2013 einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Charlottenburg stellen. Zum Verwalter des vorläufigen Insolvenzverfahrens wurde Rechtsanwalt Thomas Kühn von der Berliner Anwaltskanzlei Brinkmann & Partner ernannt - der Geschäftsbetrieb läuft unterdessen weiter.
Grund für die Zahlungsunfähigkeit sind die unerwartet hohen Entwicklungskosten für die UCC-Lösung "ITK Voice Solution", die mittlerweile jedoch von rund 10.000 Anwendern genutzt werde, wie Kühn im Gespräch mit Telecom Handel ausführte. "Eigentlich ist es eine tragische Situation: Die Leistungsfähigkeit der Cloud-Lösung ist gegeben - durch die Mehrkosten bei der Entwicklung ist die Liquidität für deren Aufrechterhaltung aber nicht mehr vorhanden."
Dennoch bewertet der Insolvenzverwalter die Chancen für eine Sanierung des maroden Unternehmens derzeit optimistisch: Einerseits habe bislang kein Kunde seine Verträge mit der ITK-Group gekündigt. Andererseits hätten sich bereits potenzielle Investoren gemeldet. Kühn plant nun, bis spätestens Anfang April einen Insolvenzplan für die ITK-Group vorzulegen. "Wir blicken sehr optimistisch in die Zukunft und sehen eine langfristige Perspektive für das Unternehmen", so der Anwalt.
Hintergrund: Mit "ITK Voice Solution" hatte die ITK-Group 2010 eine cloud-basierte Lösungfür Videokonferenzen, Telefonie und Unified Communication and Collaboration auf den Markt gebracht. Geschäftsführer Dirk Walla erklärte damals gegenüber Telecom Handel: "Wir haben sehr viel Geld, einen siebenstelligen Betrag, in die Entwicklung gesteckt. Schwarze Zahlen wollen wir mit dem System bereits nach einem Jahr schreiben, richtig Geld damit verdienen in den nächsten zwei Jahren." Die Investition für die TK-Lösung sei dabei wohl kalkuliert gewesen.




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