01.02.2010, 12:03 Uhr

Ebay kegelt Gratis-Versand und senkt Hürden für Powerseller

Ebay senkt die Hürden für Powerseller drastisch. Zudem kippt das Online-Auktionshaus die Gratislieferung und führt einen Paypal-Zwang für neu gelistete Verkäufer mit weniger als 50 Bewertungen ein.
Ebay führt auch im Jahr 2010 wieder weitere Neuerungen ein. Zum einen wird der Online-Marktplatz ab April die bis dato bestehenden Umsatzhürden für Powerseller drastisch senken. Mussten gewerbliche Verkäufer bislang entweder 300 Transaktionen oder einen Umsatz in Höhe von 3.000 Euro pro Monat auf dem Handelsportal erreichen, sollen künftig für die Erlangung des Powerseller-Status 100 verkaufte Artikel oder 2.500 Euro Umsatz ausreichen - allerdings beides pro Jahr, nicht pro Monat.
Im Gegenzug verschärft die Handelsplattform ihre Qualitätsanforderungen: Bisher mussten die Bewertungen der Käufer in allen vier abgefragten Einzelkategorien einen Durchschnitt von 4,0 von maximal 5 erreichen, künftig ist ein Schnitt von 4,4 erforderlich, um am Powerseller-Programm teilnehmen zu dürfen. Ebay-Sprecherin Maike Fuest begründet die Änderungen mit dem Wunsch, die Servicequalität zu verbessern.

Ebay kegelt Gratis-Versand und senkt Hürden für Powerseller

Darüber hinaus kippt das Unternehmen die umstrittene Gratislieferung. Erst vor acht Monaten hatte der Online-Marktplatz seine Händler dazu verpflichtet, in bestimmten Produktkategorien auf die Versandkosten zu verzichten – darunter auch in den Bereichen „Handy & Organizer“, „Computer“, „TV, Video & Elektronik“ sowie „Audio & HiFi“. Stattdessen dürfen die Händler in besagten Kategorien ab sofort maximal sieben Euro für den Versand berechnen.
Außerdem gibt es jetzt kategorieunabhängige Obergrenzen für Artikel, die per Brief oder per Büchersendung verschickt werden. Nachdem der Zwang, bei Kleinteilen wie HiFi-Kabeln auf die Versandkosten zu verzichten, bei den Ebay-Händlern auf massive Kritik gestoßen war, will das Unternehmen einerseits die Händler besänftigen, andererseits günstige Versender belohnen. Wie Wolfgang Huber, bei Ebay für die Verkäuferkommunikation zuständig, erklärt, würden auch künftig Angebote ohne Versandkosten besonders gekennzeichnet. Außerdem soll es Händlern erleichtert werden, Versandkostenrabatte bei Mehrfachbestellungen zu geben.

Ebay kegelt Gratis-Versand und senkt Hürden für Powerseller

Härter an die Kandare werden indes Händler genommen, die wenige oder schlechte Bewertungen kassiert haben. Wer in mehr als 2,4 Prozent aller detaillierten Kundenbewertungen mit zwei Sternen oder schlechter abschneidet, hat ab April Sanktionen zu befürchten - beispielsweise eine schlechtere Platzierung in den Suchergebnissen nach „Beliebteste Artikel“.
Und um den Kunden den Einkauf bei einem „Newcomer“ mit weniger als 50 Bewertungen zu erleichtern, werden diese Anbieter ab dem 25. Februar dazu gezwungen, das hauseigene Paypal als ein Zahlungsmittel anzubieten. Dies gilt übrigens auch für Privatanbieter.




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