Mehr Umsatz dank Online-Preisvergleich-Systemen

Die Qual der Wahl

Wesentlich einfacher, als sich für den richtigen Plattformpartner zu entscheiden, ist es, die Produkt- und Preisinformationen aus seinem Shop an die jeweiligen Dienste zu übermitteln. In der Regel genügt eine Exportdatei in einem Standardformat wie XML, CSV oder Text, die über einen FTP-Server oder per HTTP angeliefert wird. Diese muss folgende Pflichtinformationen enthalten: Artikelnummer, Name des Angebots, Preis, Kategorie und Link zum Angebot im Shop. Der Gesetzgeber fordert darüber hinaus noch die Angabe des Endpreises inklusive Mehrwertsteuer, Versandkosten sowie des Grundpreises (bei Artikeln, bei denen diese Angabe vorgeschrieben ist).
Jan Schöttelndreier, Director of European Merchants and Content beim Shopping-Portal-Spezialisten Become (ehemals Pangora), rät Shopbetreibern darüber hinaus dazu, auch für die Kaufentscheidung relevante Angaben wie Lieferzeit, Bildlink, Hersteller, Produktcode (EAN, ISBN, PZN) sowie einen exakten Beschreibungstext für das Angebot zu übermitteln. „Aus Erfahrung wissen wir, dass zahlreiche Shops hier Probleme haben“, sagt er. „Doch der anfängliche Aufwand für die Erstellung eines optimalen Produktdatenfeeds lohnt sich, zumal der Export – ist er einmal richtig eingerichtet und konfiguriert – oft automatisch durchgeführt wird. Und schließlich wäre nichts ärgerlicher, als potenzielle Kunden wegen nicht funktionierender Deeplinks auf Fehlerseiten zu leiten oder wenn die besten Angebote wegen ungenauer Namensgebung oder fehlender Beschreibung von den potenziellen Kunden nicht gefunden werden.“
Sekundenaktuelle Preisangaben
Für Diskussionen sorgte im März das Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) zur Aktualität von Preisangaben in Preissuchmaschinen (Urteil vom 11.03.2010, Az.: I ZR 123/08). Preisangaben in Preissuchmaschinen müssen immer sekundenaktuell sein, sonst gelten sie als Wettbewerbsverstoß, urteilten die Richter. Händlern, die juristischen Ärger vermeiden wollen, rät Rechtsanwältin Sabine Heukrodt-Bauer, entweder Preissuchmaschinen zu nutzen, die Änderungen sofort umsetzen, oder die Preise im eigenen Shop erst herabzusetzen, nachdem die Preissuchmaschine den neuen Preis anzeigt. Dann ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite. 
Daniela Zimmer