21.02.2011, 10:43 Uhr

Mehr Umsatz dank Online-Preisvergleich-Systemen

Preisvergleichsdienste liefern Web-Händlern guten Traffic und können ein wichtiger Umsatzgenerator sein – Sind die Kunden vom Service eines Händlers überzeugt, zählen sie vielleicht bald zur Stammkundschaft.
Rund jeder fünfte deutsche Internet-Nutzer hat in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einen Artikel aus dem Segment Telekommunikation über das Internet bestellt. Diese Zahl hat jetzt die Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) innerhalb des Bundesverbandes der digitalen Wirtschaft (BVDW) veröffentlicht. Doch wie finden diese 9,4 Millionen Kunden den Weg in den Webshop, in dem sie letztlich auf den Bestellknopf klicken?
Michal Kaczmarek, Online-Marketing-Manager beim Hamburger Groß- und Einzelhändler für mobile Hardwareprodukte, Etronixx Trading, hat dies für seine Webshops Handyattacke.de und Mobilejoker.de ausgezählt. Das Ergebnis: Der größte Traffic-Lieferant für den seit dem Jahr 2000 aktiven Verkäufer ist mitnichten der Suchmaschinen-Primus Google. Stattdessen führen dem Hamburger vor allem Preisvergleichsdienste kaufwillige Kundschaft in die virtuellen Läden.
Mobilfunkprodukte sehr begehrt
Das große Interesse der Preisvergleichsklientel an Mobilfunkprodukten kann Lorenz Petersen, Geschäftsführer der Solute GmbH, die den Preisvergleichsdienst Billiger.de betreibt, nur bestätigen: „Gezielte Suchanfragen zu bestimmten Handy- und Smartphone-Modellen zählen zu den Top-Keywords unserer Suchstatistik.“ Durchschnittlich würden sich über 50 Prozent der Top-100-Suchanfragen auf Billiger.de auf die Kategorie Handy beziehen. Diese Erfahrungen zeigen: Wer Preisvergleichsdienste im Internet nur als böse Margenkiller sieht, springt zu kurz. Stattdessen gilt es, die Plattformen geschickt in den Marketingmix einzusetzen, ihre Werbewirkung kontinuierlich zu überprüfen und mit gezielten Schnäppchenangeboten Kunden in die Shops zu locken. Werden sie dort gut beraten, so greifen sie schlussendlich vielleicht gar nicht zu dem preissubventionierten Lockangebot, sondern kaufen ein Produkt, bei dem die Marge für den Händler deutlich besser ausfällt. Darüber hinaus steigert die Präsenz bei Preisvergleichsdiensten jedoch auch die eigene Markenbekanntheit.
Web-Händler, die sich dazu entschließen, über Preisvergleichsdienste auf sich aufmerksam zu machen, stehen allerdings erst einmal vor einem undurchsichtigen Dschungel von Angeboten. Hunderte von Plattformen buhlen um die Gunst der Kunden. Überall Präsenz zu zeigen  ist aber organisatorisch und finanziell schlicht nicht machbar.