Zur rechten Zeit am rechten Ort

Der richtige Mix entscheidet

Für die Kampagnen selbst gibt es derzeit eine Fülle von Möglichkeiten: Check-in-Dienste wie beispielsweise „Facebook Orte“, Foursquare oder Google Latitude bieten ihren Nutzern die Möglichkeit, an bestimmten Orten („Places“) einzuchecken. Das Prozedere ist einfach: Der Anwender wählt auf seinem Smartphone den entsprechenden Dienst aus, lässt sich über GPS (Global Positioning System) die Places in seiner Nähe suchen und checkt sich dann an seinem Aufenthaltsort ein. Der Check-in selbst bietet bislang nur bedingt Möglichkeiten für Werbetreibende, sie können in erster Linie häufige Besuche in ihrem Shop belohnen, beispielsweise indem die User ein kleines Geschenk erhalten.
Richter fehlt dabei allerdings noch „der kreative Spielball, denn bislang sind diese Dienste allein für einen Handyshop kaum sinnvoll“. Deutlich spannender wird es indes, wenn die Check-ins mit sogenannten „Deals“ verbunden sind. Das Prinzip: Der Nutzer erhält ein Produkt oder einen Service zu Sonderkonditionen, wenn er in dem Shop eincheckt – die Info über das Schnäppchen wird ihm vorab auf sein Handy übertragen. Facebook hatte im Februar in Deutschland den Dienst „Facebook Angebote“ (Deals) gestartet und damit große Aufmerksamkeit erzeugt – schließlich ist das Unternehmen auch in Deutschland sehr beliebt. Gut 16 Millionen aktive Mitglieder zählt der Dienst hierzulande – davon nutzt ein Fünftel Facebook auch mobil. Noch befindet sich Facebook Angebote in Deutschland allerdings in der Beta-Phase – „wir erwarten aber, dass der Dienst in Kürze allgemein freigeschaltet wird“, erklärt Ben Möhlenhoff, Social Media Specialist der Hamburger Performance Agentur Eprofessional.
Und dann bietet Facebook Unternehmen eine ganze Reihe von Möglichkeiten, um spannende Werbepakete zu schnüren. Möhlenhoff nennt einige Beispiele: So ist es sinnvoll, das Angebot mit einer Werbekampagne auf Facebook zu begleiten. Auch hier können Shopbesitzer die Zielgruppe genau eingrenzen und festlegen, welcher Nutzer die Werbung sehen soll. Allerdings: Der deutsche Facebook-Nutzer gibt nicht sonderlich viel von sich preis, je differenzierter die Zielgruppe ausgewählt wird, desto kleiner ist auch die Reichweite der Werbung. Noch während die Anzeige erstellt wird, kann der Werbetreibende indes sehen, wie viele potenzielle Nutzer er mit der Werbung erreicht (siehe auch TH 19/2010). Dank des frei zu wählenden Budgets legt er zudem fest, wie viel er für seine Werbung ausgeben möchte, und geht damit kein finanzielles Risiko ein. „Wenn der Deal mit einer Facebook-Anzeigenkampagne gestützt wird, vergrößert sich die Chance für den Shopbesitzer, dass dann tatsächlich mehr Leute den Deal – also das Angebot – annehmen“, erklärt Möhlenhoff.