Corona-Pandemie 26.07.2022, 13:27 Uhr

HDE lehnt weitere Lockdowns und 2G/3G-Regeln im Handel ab

In einem Strategiepapier haben HDE und ZIA konkrete Forderungen an die politischen Entscheidungsträger formuliert, um diese für eine „effektive Strategie und einen evidenzbasierten Umgang“ mit der Corona-Pandemie zu gewinnen.
Der HDE lehnt weitere Lockdowns im Handel strikt ab - und setzt bei der Pandemiebekämpfung auf Masken und eine Forcierung der Impfkampagne
(Quelle: Kmpzzz/Shutterstock)
Der Handelsverband Deutschland (HDE) und der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) haben ein Positionspapier mit dem Titel „Corona vor dem nächsten Herbst: Was jetzt zu tun ist“ vorgelegt. Das erklärte Ziel: die politischen Entscheidungsträger vor dem Herbst für eine effektive Strategie und einen evidenzbasierten Umgang mit der Pandemie gewinnen. 
„Der Schutz der Gesundheit muss auch im dritten Jahr der Pandemie oberste Priorität haben“, betonten die Verfasser. Es bedürfe einer gezielten Präventions- und Eindämmungsstrategie, die auf den Lehren aus dem bisherigen Pandemie-Management aufbaut und ausschließlich auf nachweislich wirksame Maßnahmen setzt.

HDE fordert Ausschluss von Lockdowns sowie 2G/3G-Regelungen

Lockdowns sowie 2G/3G-Regelungen erteilen beide Verbände - auch mit Bezugnahme auf den Sachverständigenausschuss der Bundesregierung - jedoch eine klare Absage: Eine Wiederholung der pauschalen Eindämmungsmaßnahmen der Vergangenheit würde die weiterhin prekäre wirtschaftliche Lage weiter verschlimmern und vor allem die besonders betroffenen Branchen Handel, Hotellerie und Gastronomie massiv unter Druck setzen. Diese stünden aktuell durch die Energiekosten-Explosion, unterbrochene Lieferketten, die steigende Inflation und den Fachkräftemangel ohnehin erheblich unter Druck, wie es weiter hieß.
Konkret formulieren ZIA und HDE in ihrem Strategiepapier folgende Forderungen an Bund und Länder:
  • Die aktuellen gesetzlichen Regelungen im Infektionsschutzgesetz (IfSG) sollen weitgehend beibehalten werden.
  • In § 28a des Gesetzes brauche es Anpassungen: Lockdowns oder Zugangsbeschränkungen (2G oder 3G) sollen auch bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite ausgeschlossen werden.
  • Bei der Prävention soll es weitere Anstrengungen geben: Die Impfkampagne der Bundesregierung müsse wieder verstärkt werden.
  • Der hohe Wert von Masken zum Schutz gegen Corona soll durch bessere Kommunikation stärker vermittelt werden.
  • Die Gesundheitsämter sollen die digitalen Möglichkeiten nutzen.
„Im dritten Jahr der Pandemie sind Augenmaß und Zielgenauigkeit bei der Pandemiebekämpfung gefragt. Die Zeit der Schnellschüsse mit Geschäftsschließungen oder Zugangsbeschränkungen muss vorbei sein“, mahnt HDE-Präsident Josef Sanktjohanser. Und weiter: „Die Bundesregierung ist nun gefordert, einen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhenden Rahmen zu setzen, mit dem Corona gezielt und effizient bekämpft werden kann. Und auch die Impfkampagne muss noch einmal Fahrt aufnehmen.“




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