Energiekrise und Inflation 29.09.2022, 10:49 Uhr

HDE-Umfrage: Immer mehr Menschen müssen sich beim Einkauf einschränken

Laut einer aktuellen Umfrage des HDE müssen sich angesichts der galoppierenden Inflation und der hohen Energiekosten immer mehr Konsumenten stark einschränken. Die Folgen für den Einzelhandel sind drastisch.
(Quelle: Nattapol Sritongcom/Shutterstock)
Die Zahlen geben Anlass zur Sorge: Die steigenden Energiepreise und die hohe Inflation wirken sich immer stärker auf das Einkaufsverhalten der Konsumenten aus. Wie eine aktuelle Studie des Handelsverbands Deutschland (HDE) zeigt, schränken sich bereits 60 Prozent der Befragten beim Einkaufen ein. Knapp über 70 Prozent kaufen aus Sorge vor künftigen Kosten weniger oder günstiger als sonst ein. Der HDE betonte vor diesem Hintergrund einmal die schwierige Lage vieler Handelsunternehmen und forderte erneut die Berücksichtigung der Branche in den Hilfsprogrammen der Bundesregierung.
„Die Konsumstimmung ist seit Monaten im Keller, die Kunden sind mit Blick auf die großen Unsicherheiten bei Energie und Preisen sehr zurückhaltend“, kommentierte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth die Ergebnisse der Studie. So machen sich zwei Drittel der Befragten angesichts der anstehenden Rechnungen für Strom und Wärme große Sorgen. 60 Prozent geben an, beispielsweise beim Lebensmittelkauf verstärkt Sonderangebote zu nutzen, 46 Prozent verzichten auf den Kauf bestimmter Produkte und knapp ein Drittel kauft insgesamt geringere Mengen. Besonders stark wollen sich die Bezieher geringer Einkommen einschränken.

Alarmstimmung im Einzelhandel

„Für die Handelsunternehmen ist die schlechte Verbraucherstimmung eine große Herausforderung. Denn nach zwei extrem fordernden und für viele wirtschaftlich schwierigen Jahren der Pandemie müssen sie zudem auch im eigenen Betrieb mit den exorbitant steigenden Energiekosten zurechtkommen. Das überfordert viele und gefährdet unternehmerische Existenzen und Arbeitsplätze“, so Genth weiter.
Der HDE fordert deshalb rasches, entschlossenes Handeln der Bundesregierung für eine Gas- und Strompreisbremse. Zudem dürfe der Handel bei den Hilfsprogrammen nicht hinten herunterfallen. Wer die Branche vergesse, ignoriere ihre Bedeutung als Arbeitgeber und Kernelement der Innenstädte.
Genth: „Wir brauchen Wirtschaftshilfen, die für alle betroffenen Unternehmen gelten, die jetzt und in den kommenden Monaten aufgrund steigender Energiekosten das Kriterium eines Anteils von drei Prozent der Energiekosten am aktuellen Umsatz erfüllen.“




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