Aastra 18.10.2010, 15:42 Uhr

"Der klassische TK-Markt wird schrumpfen"

Der ITK-Hersteller Aastra setzt auf eine einheitliche Applikationsplattform und baut sein Partnergeschäft aus.
Der ITK-Hersteller Aastra ändert seine Applikationsstrategie: „Wir werden die zurzeit bestehenden Lösungen so weiterentwickeln, dass es künftig nur noch eine Applikationssuite für alle unsere Callmanager gibt“, kündigt Michael Page, Vertriebsleiter Aastra Deutschland, auf der Herbst-Roadshow des Herstellers an. Derzeit gibt es bei Aastra elf unterschiedliche Applikationssysteme für die jeweiligen ITK-Anlagen des Herstellers, sukzessive sollen diese in sechs Applikationspakete überführt werden, die dann auf allen Produktlinien laufen sollen.
Wie bedeutsam diese neue Strategie ist, zeigt auch der Umsatzanteil, den die Applikationen derzeit am Gesamtumsatz ausmachen: Laut Jürgen Signer, seit Anfang August Geschäftsführer der Aastra Deutschland GmbH und CEO der Aastra Group Germany, generiert der Hersteller rund 40 Prozent seiner Umsätze mit Applikationen. In diesem Wert sind unter anderem Lösungen für vertikale Märkte wie etwa den Healthcare-Bereich enthalten. Insgesamt erreichte die Aastra Group in Deutschland 2009 einen fakturierten Umsatz von 141 Millionen Euro, davon entfallen wiederum rund 40 Prozent auf den Systemintegrator DeTeWe Communications, der zur Aastra Group Germany gehört.

Ausbau der Partnerschaften geplant

„Grundsätzlich werden wir unser Go-to-Market-Modell nicht ändern“, kündigt Signer im Gespräch mit Telecom Handel weiter an. Auch künftig werde Aastra seine Produkte vorwiegend über den Channel vermarkten, ebenso aber auch an DeTeWe Communications festhalten. Grundsätzlich wird Aastra aber künftig verstärkt auf Kooperationen mit Partnern setzen. Ein Indiz dafür ist die Zusammenarbeit mit Microsoft: In enger Abstimmung mit dem Unternehmen hat Aastra die beiden IP-Telefone Aastra 6721ip und 6725ip für den Microsoft Communications Server Lync entwickelt. Ein weiterer Aastra-Partner ist der Netzwerkausstatter HP Networking.
In Deutschland sucht der Hersteller zudem den Kontakt mit Carriern, um mit diesen gemeinsam Lösungen anzubieten. „Der klassische TK-Markt, den wir als Hersteller bedienen, wird schrumpfen“, erklärt Signer. Deshalb sei es wichtig, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern nach alternativen Geschäftsmodellen zu suchen.




Das könnte Sie auch interessieren