Für Unternehmen 13.09.2017, 09:50 Uhr

Google startet neue Cloud-Region Deutschland

Google startet seine Cloud-Plattform "Region Deutschland". Damit ist es Unternehmen ab sofort möglich, für die Erstellung von Anwendungen und Apps sowie für die Speicherung von Daten die Region Deutschland auszuwählen.
(Quelle: shutterstock.com/Bloomua)
Neben den bereits bestehenden Google-Büros, die Vertrieb und Kundenservice vor Ort anbieten, ist Googles Cloud-Plattform nun auch mit einer Region in Deutschland vor Ort. Sie nennt sich "Region Deutschland" und wird in einem Rechenzentrum in Frankfurt/Main aufgebaut. "Wir kommen damit einem häufig geäußerten Kundenwunsch nach", sagte Urs Hölzle, Senior Vice President Technical Infrastructure bei Google, bei einer Präsentation in München.
B2B-Kunden jeder Größenordnung (in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Osteuropa) sollen mit "Region Deutschland" eine "neue Dimension der IT-Versorgung" ermöglicht bekommen. Mit dem größten Unterwasser-Kabelnetz der Welt sei das Google-Cloud-Netzwerk weltweit führend und biete weit mehr als Rechenleistung, Big-Data-Systeme, Geschwindigkeit und Vernetzung.
Mit der neuen Region in Deutschland, europe-west3, gibt es neben europe-west1 in Belgien damit einen weiteren Standort auf dem europäischen Festland. Dabei werden die Ressourcen beider Regionen genutzt. In der Region europe-west3 können Unternehmen aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und Osteuropa ihre Anwendungen hosten und so im Vergleich zur Region in Belgien eine Verringerung der Netzwerklatenz um bis zu 50 Prozent erreichen. Europäische Unternehmen, die sich östlich von Frankfurt befinden und die Google-Cloud-Plattform-Region in Deutschland nutzen, sollten auch eine bessere Leistung für ihre Anwendungen erhalten.
Die Region ist in drei Zonen unterteilt und bietet folgende Leistungen:
Quelle: Google

Anhaltende Sicherheitsbedenken der Kunden

Google reagiert mit dem neuen Angebot aber auch auf die anhaltenden Sicherheitsbedenken der Kunden, die das Geschäft mit Cloud-Angeboten vielfach ausbremsen. Hölzle betonte, Google habe in sämtlichen Cloud-Regionen keinen Zugriff auf die Daten der Kunden. Diese seien verschlüsselt und somit für den Internet-Konzern nicht einsehbar. Die Google-Cloud in Deutschland nutze für eine optimale Netzanbindung zum einen ein eigenes Basisnetz (Backbone), sei aber auch gut an den weltgrößten Internet-Knoten DE-CIX in Frankfurt angeschlossen.
Cloud Computing bedeutet, dass Programme nicht auf einem lokalen Rechner laufen, sondern in einem über das Netz angebundenen Rechenzentrum. Derzeit liefern sich Amazon, Microsoft und Google einen harten Wettbewerb im Cloud-Markt. Die Cloud-Angebote von Google wiesen in diesem Trio derzeit die höchsten Wachstumsraten auf, betonte Hölzle.
Amazon hatte mit seinem Clouddienst AWS bereits 2014 eine Region in Frankfurt eingerichtet. Microsoft bietet seit rund einem Jahr eine Cloud-Lösung in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom als Datentreuhänder in Frankfurt und der Nähe von Magdeburg an.
Insgesamt hat die Google-Cloud-Plattform zehn Regionen, 30 Zonen sowie ein weltweites Netz mit Tausenden Kilometern an Glasfaserkabeln.




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