Software as a Service 28.02.2016, 16:47 Uhr

Komsa: Mit kleinen Schritten in die Cloud

Nun hat auch Komsa Cloud-basierte Dienste im Programm. Zum Start bieten die Hartmannsdorfer Kommunikationslösungen von ALE sowie Innovaphone als Software as a Service, weitere sollen folgen.
Auf dem Komsa B2B Summit Ende Februar startete der Distributor seine ersten Cloud-Services
(Quelle: arka38 shutterstock)
Auf dem ersten „Komsa B2B Summit“, der Ende Februar am Flughafen in Dresden stattfand, präsentierte der Distributor Komsa seine „Komsa Cloud Services“. Anders als die IT-Broadliner Also, Ingram Micro oder Tech Data, die in den vergangenen Monaten Marktplätze auf den Weg gebracht haben, gehen die Hartmannsdorfer allerdings mit kleinen Schritten in die Cloud.
Komsa hat für sein Angebot Rechenzentrumskapazitäten bei Scanplus in Ulm angemietet und bietet von dort aus das Hosting von Kommunikationsplattformen, die Partner wiederum ihren Kunden anbieten können – das Vertragsverhältnis liegt dabei beim Partner. „Das ist vielen Systemhäusern extrem wichtig“, erklärt Steffen Ebner, Vice President Systems & Solutions bei Komsa, im Gespräch mit Telecom Handel.
Dies habe auch eine Umfrage gezeigt, die der Distributor gemeinsam mit der International School of Management in Dortmund unter Partnern durchgeführt habe. Zwar gebe es auch Partner, die als Vermittler IP-Centrex-Dienste anbieten würden – dafür hat der Distributor beispielsweise Nfon im Programm. Doch die Mehrheit wolle den direkten Kontakt mit seinen Kunden nicht missen.
Zu den Services, die Komsa im Cloud-Umfeld derzeit bietet, gehören deshalb die Beratung der Partner bei der Auswahl und Zusammenstellung der Produkte sowie die Bereitstellung von Hard- und Software. Als Fulfillment-Dienstleister wird Komsa dafür beispielsweise SIP-Endgeräte vorkonfigurieren, damit sie möglichst einfach in eine Lösung eingebunden werden können. Darin haben die Hartmannsdorfer langjährige Erfahrungen, schließlich leisten sie diese Services für eine ganze Reihe von Citycarriern.
Darüber hinaus kann der Partner das Schulungsangebot von Komsa nutzen und auch auf den Support zurückgreifen. Und natürlich erhält er die für das Billing notwendigen Daten vom Distributor. Anders als die Wettbewerber hat Komsa allerdings keine eigene Plattform für sein Cloud-Angebot ins Leben gerufen - „dies kann aber später noch kommen“, so Ebner weiter.

 
ALE und Innovaphone im Programm

Derzeit ist die OpenTouch Enterprise Cloud-Lösung (OTEC) von Alcatel Lucent Enterprise als SaaS-Angebot (Software as a Service) im Programm. Wie Steffen Ebner betont, hat Komsa als Distributor einen Exklusiv-Vertrag mit dem Hersteller für den Cloud-Service. ALE bietet die OTEC allerdings seit etwa einem Jahr gemeinsam mit der EWE Tel an, die das Angebot vor allem direkt vermarktet. Neben ALEs OTEC bietet Komsa darüber hinaus die Innovaphone PBX über die Plattform an.
Kurz nach der CeBIT wird zudem Unify ein neues Angebot in den Komsa Cloud Service einbringen. Die Münchner werden in Hannover ein neues Lizenzmodell für die OpenScape Business vorstellen, mit dem Kunden nach dem Pay-as-you-Use-Konzept Kommunikationsservices buchen können.
Laut Ebner soll das Angebot künftig sukzessive ausgeweitet werden, sowohl mit weiteren UC-Herstellern als auch mit zusätzlichen Software-Angeboten. Möglich seien zum Beispiel Bundles rund um das Thema virtuelle Desktops. „Wir sind noch ganz am Anfang unseres Cloud-Geschäftes und müssen erst unsere Erfahrungen sammeln“, sagt er. Eines schließt er allerdings aus: „Eine Komsa-Cloud wird es nicht geben.“
 
 
Kommentar der Redaktion
Komsa ist bei der Entwicklung seines Cloud-Angebotes in kleinen Schritten und mit überschaubarem Investment vorangegangen. Für das Projekt hat der Distributor ein kleines Team zusammengestellt, das allerdings auf die Ressourcen der Kollegen zurückgreifen kann. Auf einen Marktplatz - wie ihn die Broadliner anbieten - haben die Hartmannsdorfer zum Start verzichtet. Dieser würde den Partnern zwar Mehrwerte wie beispielsweise ein einfacheres Billing oder CRM-Tools bieten; doch einen guten Marktplatz zu erstellen ist teuer, und kostet Zeit. Beides dürfte bei Komsa den Ausschlag gegeben haben, mit diesem abgespeckten Angebot zu starten. Dafür sind die Hartmannsdorfer aber immerhin der erste TK-Distributor, der ein SaaS-Angebot für seine Partner auf den Weg gebracht hat. Man darf gespannt sein, welche Pläne die Wettbewerber in Petto haben.




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