Mit einem neuen Partnerprogramm geht die Aastra-Ära endgültig zu Ende: Knapp ein Jahr nach dem Rebranding der Marke in Mitel und gut eineinhalb Jahre nach der Akquisition geht der UCC-Hersteller nun auch mit einem neuen, weltweit geltenden Partnerprogramm an den Start.

Wichtigste Änderung ist die Differenzierung durch Technologiebereiche – und nicht durch die Kommunikationsplattformen, wie es häufig bei den Wettbewerbern der Fall ist. „Aus Kundensicht ist diese Zuordnung leichter nachvollziehbar – ein ITK-Entscheider sucht schließlich nach einer UCC-Lösung und nicht nach einer MiVoice Office 400“, erklärt Michael Page, Vertriebsleiter bei Mitel Deutschland, im Interview mit Telecom Handel.

Bei den Technologiebereichen können Partner zwischen Voice Communications, UC & Collaboration, Contact Center, Cloud, Mobility und Open Solutions wählen. Voraussetzung für die Qualifikation sind Vertriebs- und Technik-Trainings sowie Kundenreferenzen und Fallstudien der Partner. Die Technologiebereiche spielen vor allem im Partner-Locator des Herstellers eine Rolle - dem Bereich, in dem potenzielle Kunden nach einem Systemhaus suchen und der laut Mitel monatlich weltweit rund 125.000 Besucher aufweist. Dabei gilt: Je höher die Zertifizierung, desto besser das Listing im Partner Locator.

Weiterhin hat Mitel neue Partnerstufen eingeführt: Die bisherigen rund 1.500 Registrierten Reseller werden nun zu Authorized Resellern; die Autorisierten Partner – laut Mitel sind dies rund 80 Systemhäuser – können sich Authorized Solution Partner nennen.

Wie bisher gibt es dazu den Status Silver beziehungsweise Gold, bei denen der Hersteller die Mindestumsätze um jeweils 50.000 pro Jahr erhöht hat. Silver-Partner verpflichten sich zu einem Mindestumsatz von 150.000 Euro pro Jahr, bei Goldpartnern beträgt der Mindestumsatz 250.000 Euro.

Neu ist darüber hinaus die Kategorie der Platinum-Partner. Für diese Stufe hat Mitel hohe Hürden wie beispielsweise eine Million Euro Mindestumsatz festgesetzt. „Wir sehen dort vor allem die Partner, die international aktiv sind und damit auch Kunden mit mehreren Ländern betreuen können“, so Page.

Systemhäuser, die ausschließlich Produkte von Mitel verkaufen, können zudem das Label „Exklusive“ nutzen – erhalten aber sonst keine weiteren Vorteile vom Hersteller. Deshalb geht Page auch davon aus, dass in Deutschland nur wenige Partner diesen Exklusive-Badge nutzen werden.

Mitel ist zudem dabei, sein Schulungsprogramm zu modernisieren. Künftig wird der Hersteller neben den Classroom-Trainings verstärkt auch Online-Schulungen anbieten. Allerdings gibt es die Schulungen für einen Teil des Produktportfolios derzeit nur in Englisch. „Bis zum Ende des Jahres wird es deutsche Versionen für alle Mitel-Lösungen geben“, verspricht Page.

Generell hat der Hersteller eine relativ lange Karenzzeit für das neue Programm festgelegt. Aktuell informieren Page und sei Team die Partner über die neuen Konditionen, bis zum Ende dieses Jahres folgt dann die individuelle Einstufung.

Startschuss für das „Mitel Partner Program“ ist der 1. Januar 2016, Partner haben dann bis Ende des kommenden Jahres Zeit, sich zu zertifizieren. „Insgesamt haben wir also eine Karenzzeit von rund 18 Monaten“, erklärt Page.