CeBIT 05.03.2014, 15:07 Uhr

100 Prozent Business

Mit rund 3.400 Ausstellern aus 70 Ländern verzeichnet die CeBIT in diesem Jahr ein leichtes Wachstum im Vergleich zum Vorjahr. Offenbar honorieren die Hersteller die neue Ausrichtung der Messe, die sich 2014 als reine Business-Messe präsentiert.
Neues Jahr, neues Motto – und ein neuer Messechef: Die CeBIT möchte 2014 die Trendwende schaffen und positioniert sich in diesmal als reine Business-Veranstaltung.
„Wir setzen erstmals auf 100 Prozent Business und auf eine starke thematische Ausstellungsstruktur“, sagt Oliver Frese, der seit knapp einem Jahr Vorstand der Deutschen Messe AG ist. Und er betont, dass die Resonanz aus dem Markt sehr positiv sei. Insgesamt werden in diesem Jahr rund 3.400 Unternehmen aus 70 Ländern als Aussteller auf der CeBIT vertreten sein, im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Plus von fünf Prozent. Auch hätten Aussteller wie etwa Samsung oder Huawei ihre Stände erweitert. Zudem wird die CeBIT internationaler, mit einem Anteil von 55 Prozent stammen mehr als die Hälfte der Aussteller aus dem Ausland.
Mit dem Konzept hat die CeBIT auch den Zeitplan geändert: Die Messe beginnt nun am Montag (10. März) und endet am Freitag, der bei vielen Ausstellern ungeliebte CeBIT-Samstag entfällt. Und auch die gestiegenen Eintrittspreise zeigen, dass die CeBIT sich auf Fachbesucher konzentrieren möchte. Eine Eintrittskarte für einen Tag kostet an der Tageskasse 60 Euro, satte 20 Euro mehr als noch im Vorjahr. Dass dadurch voraussichtlich weniger Besucher auf die Messe kommen werden als 2013 (285.000), nimmt Frese dabei in Kauf – schließlich käme es darauf an, dass die „richtigen“ Gäste kommen. Für Händler und Systemhäuser dürfte die deutliche Erhöhung der Eintrittspreise in der Regel kein Problem sein, denn Hersteller oder Distributoren spendieren ihren Partnern ohnehin häufig das Messeticket.

?Datability? als Schwerpunkt

Leitmotiv der diesjährigen Ausstellung ist das Thema „Datability“. Das Kunstwort soll die Möglichkeit umschreiben, „große Datenmengen in hoher Geschwindigkeit verantwortungsvoll zu nutzen“, so die offizielle Begründung. Damit greifen die ­Veranstalter einerseits das Trendthema Big Data auf, andererseits versuchen sie – wohl inspiriert durch die Snowden-Enthüllungen im vergangenen Jahr –, den verantwortungsvollen Umgang mit den gesammelten Daten zu betonen. Pikant: Das diesjährige Partnerland ist Großbritannien, das auch in diverse Abhörskandale verwickelt war.
Grundsätzlich ist Datability ein Thema, das, wenn auch etwas sperrig formuliert, durchaus dem Zeitgeist entspricht. „Wir rücken damit die großen Chancen in den Vordergrund, die sich aus dem internationalen Trend Big Data ergeben. Big Data wird die IT-Branche und viele Anwenderindustrien im Kern verändern“, so Frese.
Für frischen Wind soll ein deutlich ausgebautes Vortragsprogramm sorgen. Erstmals richtet die Messe die Global Conferences mit 70 Stunden Programm und mehr als 100 Sprechern aus aller Welt aus. Darunter sind teils durchaus prominente Gäste wie etwa Apple-Mitbegründer Steve Wozniak, der russische Cybersecurity-Ex­perte Eu­gene Kaspersky oder auch Wikipedia-Mitbegründer Jimmy Wales. Die Konferenz findet im Übrigen auf drei Bühnen in der Halle 8 statt; Diskussionsschwerpunkte werden neben dem Top-Thema Datability auch Mobility, IT-Sicherheit und Industrie 4.0 sein.
Darüber hinaus möchte sich die ­CeBIT als Plattform für Start-ups präsentieren, laut Veranstalter sind in diesem Jahr mehr als 300 junge und innovative Unternehmen aus unterschiedlichen Bereichen präsent. Unter ihnen sind beispielsweise 50 Teilnehmer des Start-up-Wettbewerbs Code_n, der von der GFT initiiert wurde. „Die Start-ups bringen einen spürbaren Innovationsschub in die Branche, und die CeBIT gibt dieser Gründungsdynamik die passende Plattform“, so Frese.  
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