Alternative Konzepte gesucht 30.11.2018, 09:11 Uhr

Große IT-Konzerne orientieren sich nach CeBIT-Aus neu

Wie geht es weiter nach dem Ende der einst weltgrößten IT-Messe CeBIT? Die Großen der Branche orientieren sich neu. Bisher wird noch ausgelotet und geprüft, was künftig machbar ist.
(Quelle: Kay Nietfeld / dpa)
Nach dem Aus für die Computermesse CeBIT hat bei den großen IT- und Softwarekonzernen die Suche nach alternativen Konzepten eingesetzt.
"Durch die Absage der CeBIT werden hier die Karten komplett neu gemischt, und wir werden ein neues Gesamtkonzept erstellen", kündigte Vodafone-Sprecher Volker Petendorf an. Der Konzern hatte bereits ein Budget für die CeBIT 2019 eingeplant und wurde durch "die bedauerliche Absage" zunächst überrascht. "Ob die Hannover Messe in unserem neuen Gesamtkonzept eine andere Rolle spielen wird als bislang, ist noch völlig offen."
Auch andere Branchengrößen reagierten mit Bedauern und Bestürzung. Ein Sprecher der Deutschen Telekom sprach am Donnerstag von "Wehmut", meinte aber: "Über die Zeit hat sich allerdings aus Telekom-Sicht das Kundeninteresse verändert." Der Konzern setze deshalb auf eine direktere Kundenansprache und organisiere - ähnlich wie andere Unternehmen - zunehmend eigene Veranstaltungsserien. Die würden auch 2019 fortgesetzt, kündigte Telekom-Sprecher Stefan König an.
"Auch nach dem Aus für die CeBIT gilt: Die Digitalwirtschaft in Deutschland braucht eine starke Plattform, auf der sie sich präsentieren kann und auf der ein Austausch stattfindet: mit ihren Kunden, mit der Öffentlichkeit, mit der Politik", betonte der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands Bitkom, Bernhard Rohleder. Dafür gebe es nach wie vor einen großen Bedarf. "Die Idee der CeBIT lebt bereits erfolgreich in den verschiedenen Fachmessen und der Hannover Messe weiter; darüber hinaus werden von der Messe neue Fachformate für den deutschsprachigen Raum geprüft", erklärte Niedersachsens Digitalminister Bernd Althusmann (CDU).
Wenige Monate vor ihrer Einstellung hatte die CeBIT, die in den vergangenen drei Jahrzehnten immer wieder technische Zukunftstrends abgebildet hatte, ihren Besucherschwund durch eine radikale Neuaufstellung als Digital-Festival aufzufangen versucht. "SAP war bereit, das neue Konzept mitzutragen", betonte ein Sprecher der Software-Firma, begrüßte zugleich aber die Entscheidung zum Ausbau der Hannover Messe. "Auch im kommenden Jahr werden wir dort gemeinsam mit unseren Partnern innovative Konzepte zur Digitalisierung von Unternehmen präsentieren", erklärte Konzernsprecher Björn Emde.




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