Überraschung 04.08.2023, 09:46 Uhr

Amazon verbucht Gewinn von 6,7 Milliarden US-Dollar - Aktie steigt

Das vergangene Quartal zeigt, wie sehr Amazon das Kerngeschäft Online-Handel stabilisieren konnte: Der weltgrößte Online-Händler verbuchte einen Gewinn von 6,7 Milliarden US-Dollar (6,1 Milliarden Euro). Das war fast doppelt so viel, wie Analysten erwartet hatten.
(Quelle: shutterstock.com/Ink Drop)
Amazon hat im vergangenen Quartal dank einer Erholung des Online-Handels und Sparmaßnahmen deutlich mehr als erwartet verdient. Der weltgrößte Online-Händler verbuchte einen Gewinn von 6,7 Milliarden US-Dollar (6,1 Milliarden Euro). Das war fast doppelt so viel, wie Analysten erwartet hatten. Im Vorjahresquartal hatte Amazon noch zwei Milliarden US-Dollar verloren. Die Aktie stieg im nachbörslichen Handel um 9 Prozent.
Die Corona-Jahre waren für Amazon wie eine Achterbahnfahrt. Zu Beginn der Pandemie wuchs das Geschäft in Zeiten von Lockdowns und geschlossener Einkaufsläden explosiv. Entsprechend brauchte Amazon mehr Leute. Doch dann bestellten die Menschen wieder weniger, Amazon reagierte unter anderem mit Stellenabbau, um die Kosten zu senken. Dazu wurde das Logistik-Netzwerk umgekrempelt.

Kerngeschäft stabilisiert

Das vergangene Quartal zeigt nun, wie sehr Amazon das Kerngeschäft Online-Handel stabilisieren konnte, vor allem im Heimatmarkt. Die Erlöse der Handelsplattform in Nordamerika stiegen um elf Prozent auf 74,4 Milliarden US-Dollar. Das operative Ergebnis erreichte 3,2 Milliarden Dollar - nach roten Zahlen von 627 Millionen US-Dollar im Vorjahresquartal. Das internationale Geschäft konnte den operativen Verlust mit einem Minus von 895 Millionen US-Dollar nahezu halbieren.
Bei der Cloud-Sparte AWS, einem traditionellen Geldbringer des Konzerns, sank der operative Gewinn um sechs Prozent auf 5,7 Milliarden US-Dollar. AWS stellt für die Kunden Rechenleistung, Software und Speicherplatz auf dem Netz bereit - alles Dinge, die für Funktionen mit Künstlicher Intelligenz gebraucht werden. Amazon will Kunden überzeugen, dafür seine Cloud-Infrastruktur zu nutzen. Schon jetzt machen KI und maschinelles Lernen einen großen Teil des AWS-Geschäfts aus. Der Umsatz von AWS stieg im vergangenen Quartal um zwölf Prozent auf 22,1 Milliarden US-Dollar.

KI

Im Mittelpunkt des aktuellen Hypes rund um Künstliche Intelligenz steht die sogenannte generative KI. Sie kann wie etwa der populäre Chatbot ChatGPT Texte erstellen - oder aus Beschreibungen Bilder generieren. Dabei braucht die Technologie besonders viel Rechenkapazität. Man wolle AWS zum langfristigen Partner der Kunden bei generativer KI machen, sagte Amazon-Chef Andy Jassy. Zugleich arbeitete „jeder einzelne Geschäftsbereich“ von Amazon an eigenen Anwendungen mit generativer KI, betonte er. Jassy deutete an, dass die Technologie auch Amazons Sprachassistentin Alexa verbessern werde.
Amazons Konzernumsatz stieg im Jahresvergleich um elf Prozent auf 134,4 Milliarden US-Dollar. Das operative Ergebnis sprang von 3,3 auf 7,7 Milliarden US-Dollar hoch. Amazon übertraf mit den Zahlen die Erwartungen der Analysten. Auch die Prognosen für das laufende dritte Quartal übertrafen die Markterwartungen. Amazon geht von einem Konzernumsatz zwischen 138 und 143 Milliarden US-Dollar aus.




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