Übernahme 06.02.2014, 11:40 Uhr

Apple zahlt drei Milliarden US-Dollar für Beats

Nun ist es offiziell: Apple schließt den größten Deal in seiner Konzerngeschichte ab. Der iPhone-Hersteller übernimmt die Kopfhörer-Marke Beats Electronics für rund drei Milliarden US-Dollar.
von Stefan Hofer/Stephan von Voithenberg
Bereits Anfang des Monats wurde über die Übernahme spekuliert, nun folgte die offizielle Bestätigung von Apple: Der Konzern aus Cupertino erwirbt den Kopfhörer-Hersteller Beats Electronics. Der Deal, der als teuerste Übernahme in der Firmengeschichte des iPhone-Herstellers gilt, soll bis zum Ende des vierten Geschäftsquartals Ende September abgeschlossen sein. 
Die Gründer von Beats Electronics - der Rapper Dr. Dre und der Musikproduzent Jimmy Iovine - gehören künftig zum Top-Management von Apple. "Musik ist so ein wichtiger Teil unseres Lebens und hat hier bei Apple einen besonderen Platz in unseren Herzen", erklärte Apple-Chef Tim Cook. Das sei der Grund für den Kauf - und dafür, dass der Konzern auch weiterhin neue Musik-Dienste entwickeln wolle.
Mit zum Deal gehört auch der Streaming-Dienst Beats Music, der im Januar 2014 gestartet war. Der Service dürfte für Apple mindestens genauso interessant sein wie die Kopfhörer selbst. Immerhin launchte der Apple-Konzern, der sich bislang vorwiegend auf seinen digitalen Plattenladen iTunes konzentriert hatte, vor kurzem ebenfalls einen entsprechenden Service namens iTunes Radio. Dieser stellt aber keine wirkliche Konkurrenz zu den Marktführern um Spotify & Co. dar. Durch einen Zusammenschluss kann Apple nun erheblich von Synergieeffekten profitieren.
Der Hintergrund: Beats Electronics, dessen Jahresumsatz auf rund 1,2 Milliarden US-Dollar geschätzt wird, wurde im Jahr 2006 durch Dr. Dre und Jimmy Iovine gegründet. Das erste Produkt, der Kopfhörer Beats by Dr. Dre Studio, wurde allerdings erst 2008 auf den Markt gebracht. Fortan wurden verschiedene Kopfhörermodelle in Kooperation mit der Elektronikfirma Monster Cable Products produziert, seit dem Ende der Partnerschaft im Jahr 2012 werden die Produkte von Beats selbst gefertigt.
Im August 2011 erwarb der Smartphone-Hersteller HTC für 300 Millionen US-Dollar mit 50,1 Prozent der Aktien die Mehrheit an Dr. Dres Kopfhörermarke. Ziel war es, mit der Beats-Technologie die Klangqualität der eigenen Smartphones aufzupeppen. 2012 musste HTC aufgrund finanzieller Engpässe allerdings 25 Prozent seiner Anteile wieder an Dr. Dre und Jimmy Iovine zurückverkaufen.




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