Deutschland 08.12.2020, 10:07 Uhr

Große regionale Unterschiede beim Breitbandausbau

Bundesminister Andreas Scheuer (CSU) meldet Fortschritte beim Breitbandausbau in Deutschland. Allerdings gibt es immer noch erhebliche regionale Unterschiede bei der Versorgung der Bevölkerung mit schnellem Internet.
Glasfaserkabel für schnelles Internet
(Quelle: ThomBal/Shutterstock)
Beim Ausbau von schnellen Internet-Verbindungen in Deutschland gibt es Fortschritte - regional aber immer noch große Unterschiede. Diese bestehen vor allem zwischen Städten und ländlichen Gegenden. Das geht aus einer Erhebung einer Beratungsfirma im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums hervor. Die Auswertung lag der Deutschen Presse-Agentur vor.
Insgesamt hatten demnach Mitte des Jahres 55,9 Prozent der Haushalte in Deutschland sehr schnelles Festnetz-Internet. In Hamburg lag der Anteil bei 95,8 Prozent, in Bremen bei 95,5 Prozent und in Berlin bei 92,1 Prozent - in Brandenburg dagegen bei nur 22,1 Prozent, in Sachsen-Anhalt bei 12,0 Prozent. 74,6 Prozent der Haushalte in Städten hatten ein Gigabit-Netz - aber nur 16,7 Prozent in ländlichen Gegenden.
Auch bei Schulen gibt es Nachholbedarf: 86,1 Prozent aller Schulen haben zwar mit Stand Mitte 2020 einen Anschluss von mindestens 50 Mbit pro Sekunde - aber nur 34,9 Prozent einen Gigabit-Anschluss.
Bundesminister Andreas Scheuer (CSU), der auch für digitale Infrastruktur zuständig ist, betonte die Fortschritte. Der Breitbandausbau habe Fahrt aufgenommen. "Mitte 2020 hatten mehr als 23 Millionen Haushalte Zugang zu Gigabit-Internet. Das ist ein Plus von neun Millionen Haushalten in nur einem Jahr. Damit der Ausbau auch weiterhin schnell vorankommt, haben wir einiges getan: die Verfahren vereinfacht, neue Verlegemethoden ermöglicht und vor allem richtig kräftig investiert. Mehr als 11 Milliarden Euro stehen für den Ausbau der Netze zur Verfügung."
Mit der kommenden sogenannten Graue-Flecken-Förderung könnten erstmals bundesweit auch solche Anschlüsse ins Gigabitnetz gebracht werden, die bereits mit bis zu 99,9 Mbit/s versorgt seien. Ab 2023 seien dann alle Anschlüsse förderbar, die bis dann nicht das Download-Tempo von einem Gigabit pro Sekunde erreicht haben.
Scheuer sagte weiter: "Angesichts der hohen Dynamik beim Ausbau gehe ich davon aus, dass wir unserem Ziel flächendeckender Gigabitnetze bis 2025 wesentlich näher kommen werden, als so einige kritische Stimmen bislang annehmen." CDU, CSU uns SPD hatten in ihrem Koalitionsvertrag das Ziel vereinbart, den flächendeckenden Ausbau mit Gigabit-Netzen bis 2025 zu erreichen.
Mitte des Jahres hatten in ganz Deutschland 93,3 Prozent der Haushalte einen Anschluss, der mindestens 50 Mbit pro Sekunde bietet. Während das aber in Hamburg 98,4 Prozent aller Haushalte haben, liegt der Anteil in Mecklenburg-Vorpommern bei lediglich 77,8 Prozent.




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