Studie 24.06.2014, 12:06 Uhr

Deutsche schwören beim Bezahlen aufs Bargeld

Beim Einkaufen im Geschäft nutzt hierzulande nur jeder dritte Verbraucher bargeldlose Bezahlmethoden. Damit liegt Deutschland weit hinter anderen Ländern wie Frankreich oder Großbritannien.
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Die große Mehrheit der Deutschen schwört beim Bezahlen im Geschäft immer noch auf Münzen und Scheine. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Branchenverbands Bitkom. Demnach zahlen rund zwei von drei Bundesbürgern (62 Prozent) vor Ort bevorzugt in bar. Drei Viertel (75 Prozent) dieser Konsumenten glauben, so ihre eigenen Finanzen besser kontrollieren zu können. Fast jeder zweite Barzahler (48 Prozent) gibt als Begründung an, dass Händler keine anderen Zahlungsmöglichkeiten zuließen.
Im Gegenzug bevorzugt nur jeder Dritte (34 Prozent oder 24 Millionen Bundesbürger) ab 14 Jahren Girokarte, Kreditkarte oder einen mobilen Zahldienst über das Smartphone. Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder: „Beim Bezahlen ohne Bargeld liegt Deutschland noch weit hinter Großbritannien, Frankreich oder den skandinavischen Ländern.“ Dabei seien bargeldlose Zahlungen deutlich sicherer: „Bezahlkarten und Smartphones lassen sich im Verlustfall einfach sperren, bieten verschlüsselte Zahlvorgänge und verringern dadurch mögliche Schäden."
Diejenigen, die bargeldlose Bezahlmethoden favorisieren, sehen das ähnlich: Rund jeder Zweite (55 Prozent) begründet sein Verhalten mit Sicherheitsaspekten. Für die anderen 45 Prozent ist EC-Karte & Co. hingegen einfach deutlich komfortabler als Bargeld.
Trotz ihrer momentanen Zurückhaltung sehen die deutschen Verbraucher einen zunehmenden Trend hin zu bargeldlosen Zahlungen. Gut jeder vierte Bundesbürger (27 Prozent) hält es für wahrscheinlich, dass im Jahr 2030 fast kein Bargeld mehr in Deutschland verwendet wird.
Zudem wollen viele Verbraucher künftig verstärkt das Smartphone einsetzen. Laut Umfrage kann sich jeder Fünfte in Deutschland (20 Prozent) ab 14 Jahren vorstellen, keine Geldbörse mehr mitzunehmen und nur noch mit seinem Mobiltelefon zu bezahlen. Dies entspricht rund 14 Millionen Bundesbürgern. Vor einem Jahr gab dies erst jeder Siebte (10 Millionen) an. Rohleder: „Das Smartphone ist immer dabei und wird mit den entsprechenden Apps die Bargeldzahlungen im Geschäft mehr und mehr ersetzen.“
Besonders für Jüngere scheint dieses Szenario attraktiv. Gut zwei von fünf der 14- bis 29-Jährigen (43 Prozent) würden nur noch per Smartphone bezahlen. Von den 30- bis 49-Jährigen kann sich das gut jeder Dritte (36 Prozent) vorstellen. Bei Smartphone-Nutzern zwischen 50 und 64 Jahren will künftig jeder Fünfte (21 Prozent) die Geldbörse durch das Smartphone ersetzen.




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