Gewinnprognose erhöht
09.11.2017, 14:01 Uhr

Quartalszahlen: Deutsche Telekom mit Rückenwind

Läuft bei der Telekom: Dank guter Geschäfte in den USA und Deutschland hat der Bonner TK-Konzern für das dritte Quartal eine starke Bilanz vorlegen können. Gleichzeitig korrigierte Telekom-Chef Höttges die Ergebnisprognose nach oben.
(Quelle: Telekom)
Die Deutsche Telekom ist dank guter Geschäfte in den USA und in Deutschland erneut optimistischer geworden. Vorstandschef Tim Höttges hob mit den Geschäftszahlen aus dem dritten Quartal zum zweiten Mal nacheinander die Ergebnisprognose an. Änderungen am Ausblick haben beim Dax-Konzern eigentlich Seltenheitswert - doch das gute Abschneiden in den Kerngeschäften spielt den Bonnern in die Hände. Nach dem Aus der Fusionsgespräche für das US-Geschäft wollte Höttges weiteren Gesprächen zudem keinen Riegel vorschieben. Die T-Aktie konnte wieder etwas Boden gut machen.
Für das Gesamtjahr stellt Finanzchef Thomas Dannenfeldt nun ein um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 22,4 und 22,5 Milliarden Euro in Aussicht, klammert dabei aber Währungseffekte aus. Vorher standen 22,3 Milliarden Euro im Plan. "Unser boomendes US-Geschäft und unsere starke Performance in Deutschland sowie die positiven Trends in den europäischen Landesgesellschaften machen das möglich", sagte Höttges. US-Spartenchef John Legere hatte vor gut zwei Wochen ebenfalls die eigene Ergebnisprognose angehoben.
Die T-Aktie konnte leicht zulegen. Nach der Absage an eine geplante Fusion mit dem US-Mobilfunker Sprint vom vergangenen Wochenende war das Papier zuvor deutlich unter Druck gekommen. Vom Mehrjahreshoch aus dem Juni bei über 18 Euro ist die Aktie mit gut 15 Euro aber ohnehin weit entfernt.
Höttges schloss weitere Gespräche über eine mögliche Fusion in den USA nicht aus. "Ich werde keine Tür zuschlagen, warum sollten wir das auch", sagte er in einer Telefonkonferenz. Es sei die Pflicht des Managements, Möglichkeiten für Einsparungen und Größenvorteile zu prüfen, wenn sie sich böten. T-Mobile US sei aber auch für eine eigenständige Zukunft hervorragend positioniert. Mit dem japanischen Softbank-Konzern sowie dessen US-Mobilfunktochter Sprint hatte Höttges seit Monaten einen Zusammenschluss durchgesprochen.
Doch letztlich bliesen er und Softbank-Chef Masayoshi Son das Vorhaben ab - vor allem die Kontrolle über ein neues US-Unternehmen war ein Knackpunkt. Höttges und auch Son sehen in dem US-Markt soviel Potenzial, dass sie die Zügel jeweils nicht aus der Hand geben wollten. Im April erst hatte T-Mobile US in einer Frequenzversteigerung 8 Milliarden Dollar für Mobilfunklizenzen ausgegeben.




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