Telekom strebt Mehrheit bei T-Mobile US an

„Wertsteigerungspotenziale für beide Unternehmen“

"Diese Kooperation verspricht Wertsteigerungspotenziale für beide Unternehmen, für Softbank und für die Deutsche Telekom", sagte Höttges. Die Firmen arbeiteten bereits vorher zusammen: Im vergangenen Sommer vereinbarten sie, dass die Bonner sich T-Mobile-US-Aktien von Softbank über Call-Optionen sichern könnten. Diese Möglichkeit nimmt die Telekom nun wahr und schöpft dabei einen Großteil des vereinbarten Aufstockungsvolumens aus.
Mit den verbliebenen, noch bis 2024 gültigen Optionen könnte der Konzern seinen US-Anteil um etwa drei Prozentpunkte weiter anheben. Allerdings könnte der Telekom-Anteil dann wieder unter 50 Prozent sinken, wenn T-Mobile US zusätzliche Aktien an Softbank ausgibt - das sieht eine schon vor längerer Zeit abgeschlossene Vereinbarung vor, die ab einem gewissen Börsenkurs greift. Dann müsste noch ein weiterer Schritt unternommen werden, um "50 + x" zu sichern.
Der US-Markt spielt für den Bonner Konzern künftig also eine noch größere Rolle, die Niederlande verschwinden hingegen von der magentafarbenen Landkarte: Für 5,1 Milliarden Euro wurde die T-Mobile Netherlands Holding an Finanzinvestoren verkauft. Die Tochter bietet sowohl Mobilfunk- als auch Festnetzverträge an. Ein Viertel des Kaufpreises gehen an den bisherigen Minderheitsaktionär Tele 2, also bleiben rund 3,8 Milliarden Euro für die Kassen der Deutschen Telekom. Hiervon wiederum sollen bis zu 2,4 Milliarden Dollar in die Ausübung der Softbank-Kaufoptionen fließen.
Für die Vorstellung des Deals kam auch Softbank-Chef Marcelo Claure nach Bonn. Er zeigte sich überzeugt von den positiven langfristigen Perspektiven der Deutschen Telekom. Der derzeitige Aktienkurs sei viel zu niedrig, künftig werde es aufwärts gehen, so Claure. Mindestens bis Dezember 2024 muss Softbank seinen Telekom-Anteil halten. Für Claure dürfte es nicht die letzte Reise ins Rheinland gewesen sein - er soll in den Aufsichtsrat der Telekom einziehen.




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