Weniger Ladensterben durch Online-Handel als befürchtet

Attraktivität der Innenstädte nicht optimal

Tatsächlich zeigen Bemühungen der Innenstädte, ihre Attraktivität zu steigern, alles in allem bislang wenig Auswirkung. Bei der Umfrage des IFH in 121 Städten bewerteten die Verbraucher die Attraktivität der Stadtzentren durchschnittlich gerade einmal mit der Schulnote drei plus. Damit hat sich die Bewertung seit der vorangegangenen Umfrage im Jahr 2014 nicht verbessert.

"Mit einer drei plus als Schulnote können Städte, die sich für die Zukunft aufstellen möchten, nicht zufrieden sein", betonte Hedde. Dafür sei der Veränderungsdruck zu groß. Doch zeigt die Studie "Vitale Innenstädte" auch, wo die Kommunen ansetzen müssen.
Wichtig sind den Verbrauchern beim Einkaufsbummel vor allem Ambiente und Flair der Stadt. Grüne Plätze, historische Häuserzeilen - damit können Städte punkten. Doch wichtig ist auch die Vielfalt und Individualität des Einzelhandelsangebots. "Es reicht nicht, die immer gleichen Filialketten zu haben", erklärt Hedde. "Der Einheitsbrei hat in Zukunft keine Chance." Hier müssten sich Städte, Geschäftsleute und Immobilienbesitzer zusammentun, um einen attraktiven Mix zu schaffen.

Druck durch Online-Konkurrenz

Auf Dauer werde sich unter dem Druck der Online-Konkurrenz bei den Stadtzentren die Spreu vom Weizen trennen, ist der Handelsexperte Heinemann überzeugt. "Jede Stadt hat heute den Anspruch Einkaufsstadt zu sein. Aber das wir in Zukunft nicht mehr funktionieren. Manche Kommunen werden besser daran tun, eine schöne Schlafstadt, als eine hässliche Einkaufsstadt zu sein."

Auch der Rückbau von Fußgängerzonen zu normalen Straßen dürfe kein Tabu mehr sein, meint der Handelsexperte. "Wir haben zu viele Fußgängerzonen. Die Leerstände nehmen zu, aber die Fußgängerzonen bleiben. Besser wäre es, die Straßen wieder für den Autoverkehr zu öffnen und so mehr Frequenz zu schaffen."




Das könnte Sie auch interessieren