Ein sichtbarer Fortschritt

Scharf, schärfer, Retina

Die Überraschung bleibt also zunächst aus, doch das ändert sich nach dem Einschalten. Denn das neue Display ist ein echter Fortschritt: Musste sich schon der Vorgänger mit dem sogenannten Retina-Display mit 1.024 x 768 Pixel nicht verstecken, legt Apple beim Neuling nach und bietet mit 2.048 x 1.536 Pixeln die derzeit höchste Auflösung eines Tablets überhaupt und ein Drittel mehr als bei einem HD-Fernseher.
Die Größe der Anzeige von 9,7 Zoll hat sich dabei nicht verändert.
Bei genauer Betrachtung ist die Qualität des Displays einfach exzellent: Das Auge kann keine einzelnen Pixel mehr wahrnehmen und man erkennt plötzlich Details im Bildhintergrund. Besonders deutlich fällt die Qualität bei elektronischen Büchern auf, die wie gedruckt wirken. Auch die Farben werden sehr leuchtend und realistisch wiedergegeben. Einziges Manko sind leider die Spiegelungen, die auch Apple nicht eliminieren konnte.
Den durch die optische Opulenz gestiegenen Strombedarf fängt der Hersteller durch einen fast doppelt so üppig dimensionierten Akku mit 42,5 Wattstunden auf, sodass sich an der Wiedergabezeit von zehn Stunden bei der Mediennutzung nichts geändert haben soll. Das Laden über USB dauert allerdings Stunden. Im Test hatten wir zudem den Eindruck, dass die Laufzeit geringer als zehn Stunden ist, trotzdem hält das iPad immer noch länger durch als viele Konkurrenten.
Ganz schön schnell
Die Prozessorleistung hat Apple nach eigenen Angaben weiter gesteigert, die genauen Taktraten des neuen A5X-Dualcore-ChipSets gibt der Hersteller aber nicht an. Vier Kerne sollen allein den Grafikchip beschleunigen, der 3,1 Millionen Pixel verarbeiten muss. Das bereitet offenbar kein Problem, auch wenn die Unterschiede zum ohenhin nicht langsamen iPad 2 kaum erkennbar sind. Wenn die Programmierer verstärkt spezielle Apps, die das Potenzial des neuen Modells ausnutzen, entwickeln, wird sich das aber wohl ändern. Spiele wie Asphalt 6 sehen jedenfalls schon richtig gut und schnell aus.
Verbessert hat Apple auch die fotografischen Fähigkeiten seines Tablets. So hat die rückwärtige Kamera jetzt fünf Megapixel statt nur bescheidene 0,7 wie beim Vorgänger. Laut Apple entspricht sie in etwa der Kamera des iPhone 4. Außerdem sind bei den Funktionen ein Autofokus und eine Gesichtserkennung dazugekommen, einen Blitz gibt es aber immer noch nicht. Die sehr hohe Qualität des iPhone 4S erreichen die Schnappschüsse nicht, auf dem Display wirken sie etwas grobpixelig. Zudem ist ein 662-Gramm-Tablet kaum das handlichste Gerät für Möchtegern-Paparazzi. Die Frontkamera zur Videotelefonie mit Face Time über dem Display hat weiterhin nur die bescheidene VGA-Auflösung und lässt Gesprächspartner sehr grobpixelig erscheinen.
Videos dreht das iPad nun hochauflösend mit 1.080p. Da auch noch eine Funktion zum Stabilisieren beim Filmen dazugekommen ist, erscheint die Qualität hier deutlich besser als früher.  Richtig gut sehen vor allem importierte Media-Inhalte auf dem neuen iPad aus: Während der Vorgänger Bilder noch auf seine Display-Auflösung von 1.024 x 768 Pixel heruntergerechnet hat, zeigt das neue iPad Fotos mit bis zu 18 Megapixel Auflösung und erlaubt auch, diese etwa mit der neuen App iPhoto auf dem Tablet zu bearbeiten.




Das könnte Sie auch interessieren