Ein sichtbarer Fortschritt

Der Speicher ist begrenzt

Bei der Frage, was dem neuen iPad fehlt, kommt wie bei Vorgängern vor allem der fehlende Slot für eine Speicherkarte als Antwort. Käufer der 64-GB-Version werden die Erweiterungsmöglichkeit eher nicht vermissen, doch speziell beim Basismodell mit 16 GB könnte es beim intensiven Konsum und Speichern multimedialer Dateien knapp werden – zumal mit der Auflösung auch die Datenmenge zunehmen wird. Apple verweist hier auf die kostenlose Nutzung der iCloud als potenzielles Datenlager, aber das will ja nicht jeder nutzen, zumal die Wolke im Ausland ein teurer Spaß werden kann.
Mit Abwesenheit auf dem neuen iPad muss leider auch Siri glänzen: Die innovative, aber manchmal bockige Sprachsteuerung hat Apple dem Tablet erspart. Und auch telefonieren kann man selbst mit den mit Mobilfunk ausgelieferten Varianten nicht direkt.
Und schließlich gibt es noch das leidige Thema der Datenübertragung: Auch wenn die deutschen Geräte mit LTE ausgeliefert werden, funktionieren sie doch in den hiesigen Netzen nicht mit dem Datenturbo. Denn die US-Frequenzen 700 und 2.100 MHz, die das iPad unterstützt, sind hierzulande nicht vergeben, stattdessen wären die Bänder um 800 MHz und 2.600 MHZ nötig. Mit HSPA+ erreicht das Tablet immerhin theoretisch bis zu 21 MBit/s im Downlink, bei DC-HSDPA sind es 42 MBit/s.
Das reicht allemal zum schnellen Surfen, zumal der Safari-Browser beim Seitenaufbau zügig zu Werke geht. Doch viele Käufer werden wohl aus Kostengründen auf die reine WLAN-Version zurückgreifen, die es mit 16 GB Speicher ab 479 Euro gibt, und sich die 120 Euro mehr für das Mobilfunkmodul sparen. Das 64-GB-Topmodell mit 4G schlägt immerhin mit 799 Euro zu Buche. Als Alternative bietet Apple auch noch das iPad 2 für 399 Euro an – allerdings nur mit 16 GB.
Ein US-Import kann sich vor allem beim kleinen Modell mit 16 GB lohnen, das dort mit WLAN 499 Dollar (rund 380 Euro) kostet, da hier noch nicht die Verzollungsgrenze von 430 Euro zum Tragen kommt. Das Spitzenmodell kostet 829 Dollar (rund 625 Euro), hier fallen allerdings noch 19 Prozent Steuer bei der Einfuhr an.
Das ist in jedem Fall viel Geld und ein Upgrade vom Vorgänger nicht unbedingt wert, auch wenn das neue Display ein echter Hingucker ist. Wer dagegen jetzt angesichts günstigerer Preise für das iPad 2 erstmals in Versuchung gerät, ein Apple-Tablet zu kaufen, der sollte lieber gleich das neue Modell nehmen, denn ein Aufpreis von 80 Euro scheint durchaus vertretbar. Den Tablet-Maßstab setzt Apple mit dem neuen iPad auf jeden Fall wieder – es bleibt abzuwarten, ob die neuen Quadcore- und HD-Konkurrenten mit Android den König im Laufe des Jahres entthronen können. 




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