Zugang zu Daten 06.05.2019, 09:16 Uhr

Arbeitsminister Heil will Macht der Digitalkonzerne beschränken

Daten von Digitalkonzernen wie Google und Facebook müssen auch für kleinere Unternehmen zugänglich gemacht werden, wenn die Datenmacht ansonsten den Wettbewerb behindert. Das fordert Arbeitsminister Hubertus Heil nun anlässlich der re:publica.
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Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat eine Begrenzung der Marktmacht von Internetgiganten wie Google und Facebook gefordert. "Wenn Datenmacht Wettbewerb behindert, brauchen wir Wege, um Daten zugänglich zu machen", sagte Heil der Deutschen Presse-Agentur anlässlich der an diesem Montag in Berlin startenden Digitalkonferenz re:publica. Heil forderte, ein entsprechender Vorschlag von EU-Kommissarin Margrethe Vestager müsse ernsthaft diskutiert werden. Dabei gehe es im Kern um Zugang für kleine Unternehmen zu Daten großer Firmen.
Vestager hatte schärfere Regeln gefordert, damit die Welt nicht bald von riesigen Unternehmen dominiert werde. Marktbeherrschende Firmen sollten zur Weitergabe der von ihnen gesammelten Daten verpflichtet werden. Auch auf der re:publica will die dänische EU-Kommissarin über die Begrenzung digitaler Monopole sprechen. Bereits Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) hatte Vestager unterstützt. "Die großen Konzerne müssen ihre Daten teilen", hatte sie dem "Handelsblatt" gesagt.
Heil will auf der dreitägigen Konferenz über neue Machtverhältnisse zwischen Staat und Wirtschaft in der Digitalisierung sprechen. "Wir erleben eine Verschiebung von Machtverhältnissen", sagte er. So änderten sich die Beziehungen zwischen Regierungen und Bürgern, Nationalstaaten und Unternehmen. Das "kalifornische Modell" mit totalem Kommerz und absoluter Marktmacht stehe dem "chinesischen Modell" mit totaler Überwachung mit absoluter Staatsmacht gegenüber. "Wir können und müssen unseren eigenen, europäischen Weg finden", so der Minister. Verteidigt werden müsse ein freier Markt mit sozialem Ausgleich und einem gerecht gestalteten Arbeitsmarkt.




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