Komplette Kehrtwende 17.11.2010, 12:25 Uhr

Arques will sich jetzt auf Telekommunikation fokussieren

Die Beteiligungsgesellschaft Arques steht vor dem Umbau. Das bisherige Geschäftsmodell soll aufgegeben werden, stattdessen will sich das Unternehmen nun auf den TK-Bereich konzentrieren. 
Arques, der Hauptanteilseigner von Gigaset Communications, hat für den 20. Dezember eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen, auf der über eine strategische Neuorientierung des Unternehmens entschieden werden soll. Bislang hatte sich das Unternehmen auf den Kauf von Sanierungsfällen spezialisiert und diese nach der Restrukturierung wieder verkauft. Dieses Geschäftsmodell soll nun bald der Vergangenheit angehören und sei ohnehin "über Jahre nicht betrieben worden", so Arques-Vorstand Maik Brockmann.
"Bei Arques wurden in den vergangenen Jahren ausschließlich Beteiligungen verkauft, die eigene Bilanz bereinigt und die Akquiseabteilung gebaut." In Zukunft wolle sich Arques auf das Geschäftsfeld Telekommunikationssysteme konzentrieren. Pikant: Unter der alten Arques-Geschäftsführung war nach monatelangen Streitigkeiten mit Siemens zuletzt ein Verkauf der gemeinsamen Tochter Gigaset forciert worden - nun plötzlich soll der DECT-Hersteller im Mittelpunkt der neuen Aktivitäten stehen, was für neue Verunsicherung bei den Gigaset-Mitarbeitern sorgen dürfte.

Wandelanleihe soll für frisches Kapital sorgen

Derzeit hält Arques noch fünf Beteiligungen, nur eine davon - Gigaset - ist im TK-Bereich aktiv. Im Zuge der Neuausrichtung sollen die übrigen Gesellschaften abgestoßen werden. Stattdessen sollen Unternehmen oder Unternehmensanteile von TK-Anbietern erworben werden. Zudem teilte das Unternehmen mit, sich über eine Wandelanleihe in Höhe von 23,8 Millionen Euro neues Kapital beschaffen zu wollen.
Hinter der neuen Strategie soll der Aufsichtsratsvorsitzende Peter Löw stehen. Der Ex-Vorstandschef hatte im Sommer einen Putsch gegen die Arques-Leitung angezettelt. Daraufhin hatte es grundlegende Veränderungen im Vorstand der Aktiengesellschaft gegeben. Mit dem Verkauf wurde laut Medienberichten ein kurz bevorstehender Verkauf von Gigaset verhindert. Die ehemalige Siemens-Tochter ist seit 2008 mehrheitlich im Besitz von Arques. Beide Unternehmen hatten in den letzten Monaten heftig um den Kaufpreis und die weitere Zukunft von Gigaset gestritten.




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