Unfaire Preispolitik 11.07.2012, 09:00 Uhr

Händler boykottieren AVM

Eine Gruppe von Händlern hat jegliche Werbung von AVM aus ihren Shops verbannt. Sie wollen damit gegen die angeblich unfaire Preispolitik des Berliner Herstellers protestieren.
(Quelle: © WoGi - Fotolia.com)
Anfang Juli platzte Marko Strzebin, Inhaber von Galeon Computer & Telekommunikation im sächsischen Dippoldiswalde, endgültig der Kragen: In einem Brandbrief an AVM kündigte er die Zusammenarbeit mit dem Berliner Unternehmen auf, das Schreiben liegt der Redaktion vor.
"Ich bitte Sie, meine Firmendaten komplett aus Ihren Systemen zu nehmen, bis Sie wieder eine faire Preispolitik gegenüber dem Fachhandel fahren. Ich möchte weder einen Messebesuch bei Ihnen, noch eine Wellnessreise gewinnen, noch Neuigkeiten aus Ihrem Hause erfahren", heißt es darin.
Anlass war ein Sonderangebot der FritzBox Fon WLAN 7390 von AVM, die ein Distributor für 166,72 Euro angeboten hatte. Bei Amazon wurde das Gerät zum Preis von 189 Euro (brutto) angeboten. "Dieser Preis liegt deutlich unter meinem Einkaufskonditionen bei den Distributoren", wettert Strzebin im Gespräch mit Telecom Handel.
Daraufhin habe er sich entschlossen, AVM aus seinem Shop zu verbannen – und entfernte alle Werbemittel aus dem Shop. Und er ist mit dieser Aktion nicht allein: Rund 15 weitere Händler haben laut Strzebin innerhalb von nur einer Woche ebenfalls jegliche AVM-Werbung aus ihrem Shop entfernt.
Einer von ihnen ist Dieter Mühlbauer, Inhaber der Mücom e.K. im bayerischen Neuenmarkt. "Wir haben Verständnis dafür, wenn ein Hersteller hin und wieder Produkte zu besonders günstigen Konditionen bei E-Tailern wie Amazon verkauft, bei AVM ist dies allerdings seit langer Zeit die Regel für alle Produkte", macht er seinem Ärger Luft.
Und er klagt noch über einen weiteren Punkt: "Die Verfügbarkeit mancher AVM-Produkte ist für uns Händler sehr, sehr schlecht – Amazon scheint damit offenbar keine Probleme zu haben." Beide Händler betonen, dass sie grundsätzlich sehr zufrieden mit der Qualität der Produkte seien, umso mehr schmerze sie die Verkaufsstrategie von AVM.




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