Beginn der Gamescom: Branche darf nicht auf Fördergeld-Plus hoffen

"Müssen für langfristige Planungssicherheit sorgen"

Dass es 2022 und 2023 vorzeitige Antragsstopps gegeben hat, weil die Budgets erschöpft waren und dadurch einige Firmen leer ausgingen, sehen Kassautzki und Außendorf kritisch. "Ein breiter Förderansatz nach dem Windhundprinzip bei begrenzten finanziellen Mitteln führt zu einer Unsicherheit der Projektförderung insgesamt", sagt der Grüne. "Wir müssen hier für langfristige Planungssicherheit sorgen." Außendorf will sich für "degressive Fördersummen" einsetzen - kleine Förderprojekte kämen auf jeden Fall zum Zug, große Projekte bekämen hingegen verhältnismäßig wenig.
Die Gameswirtschaft setzt sich nicht nur für Fördergelder ein, sondern auch für Steuererleichterungen. Diesen Aspekt bewertet der Liberale Houben positiv: Entwicklungskosten steuerlich anzurechnen und dadurch die Steuerlast einer Firma zu reduzieren, wäre "eine direkte und schnelle Art der Förderung". "Das wäre ein neuer Ansatz, den wir im Bundestag diskutieren sollten." Der Grüne Außendorf sieht das hingegen kritisch, weil dann qualitative Förderkriterien fehlten.
Am Dienstagabend wird in Köln die Gamescom mit einer Bühnenshow eröffnet, es ist die weltweit größte Messe für Computerspiele und Videospiele. Am Mittwoch sind dann Journalisten, Fachpublikum und einige Spielefans zugelassen, von Donnerstag bis Sonntag darf dann das breite Publikum rein. Der Andrang dürfte groß sein, für Samstag ist die Messe bereits ausverkauft.
Im Vorjahr waren 265.000 Besucher bei der Gamescom, dieses Jahr könnten es mehr werden. Das Angebot ist so groß wie noch nie, die Zahl der Aussteller hat sich von 1.135 auf 1.227 aus 63 Staaten erhöht und die Ausstellungsfläche um 10.000 auf 230.000 Quadratmeter vergrößert. Als Gast wird auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erwartet.




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