16.08.2012, 11:10 Uhr

Gigaset streicht 350 Stellen

Der Telefonhersteller Gigaset hat angekündigt, 350 Stellen abzubauen, um sein Sparziel von 30 Millionen Euro pro Jahr zu erreichen. Betroffen ist vor allem der Hauptproduktionsstandort Bocholt, aber auch die Konzernzentrale in München.
Fast jeder fünfte Mitarbeiter von Gigaset muss derzeit um seinen Arbeitsplatz bangen: Der Münchner Telefonhersteller hat angekündigt, seine Personalstärke von 1.700 auf rund 1.350 Angestellte zu reduzieren.
Betroffen ist vor allem das Werk in Bocholt, hier sollen ungefähr 270 Arbeitsplätze dem Rotstift zum Opfer fallen. Streichungen gibt es darüber hinaus in der Zentrale in München, wo 75 Arbeitsplätze abgebaut werden sollen. Rund 30 weitere Positionen sollen zudem im Ausland gestrichen werden.
Doch Gigaset möchte nicht nur beim Personal sparen, auch bei den Sachkosten wie Werbung oder Transport- und Bürokosten wird Gigaset nach eigenen Angaben die Ausgaben reduzieren, diese sollen insgesamt um etwa 30 Prozent sinken. Unterm Strich möchte der Hersteller jährlich mindestens 30 Millionen Euro einsparen. 
Neben dem Sparprogramm möchte sich das Unternehmen auch organisatorisch neu aufstellen. Künftig soll es drei Geschäftsbereiche geben: Consumer Products (Schnurlostelefone), Geschäftskunden und Heimvernetzung, Gigaset hatte erst im Juni angekündigt, in diesen Markt einzusteigen. Alle drei Geschäftsbereiche sollen künftig weitgehend selbständig unternehmerisch tätig sein.
Darüber hinaus möchte das Unternehmen ein sogenanntes Produktzentrum in Düsseldorf aufbauen, in dem etwa 50 Stellen geschaffen werden sollen. Mitarbeiter, die von den geplanten Restrukturierungen betroffen sind, können sich für die neuen Positionen in Düsseldorf bewerben.
Hintergrund: Gigaset kämpft derzeit mit sinkenden Umsätzen und Margen in seinem Kerngeschäft, den Schnurlostelefonen. Aber auch die Euro-Krise und der starke US-Dollar machen Gigaset nach eigenen Angaben zu schaffen. Vor allem in den wichtigen Märkten Italien und Spanien leide das Unternehmen unter der Kaufzurückhaltung. Der Konzernumsatz ging demnach von 95,4 Millionen im zweiten Quartal 2011 auf nun 93,4 Millionen Euro zurück.




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