Google erforscht künstliche Intelligenz in Zürich

Neuronale Netzwerke

Dieses neuronale Netzwerk für Computer zu Nutzen ist eines der Gebiete, auf denen Google in Zürich ab sofort forscht. Maschinelles Lernen ist bereits in Google-Produkten im Einsatz, beispielsweise beim "Knowledge Graph", der weiterführende Informationen zu Suchergebnissen einblendet. Aber maschinelles Lernen ist ein hart umkämpftes Forschungsfeld und Google hat Aufholbedarf.
Schon vor dreißig Jahren wurde über die Möglichkeit gesprochen, Maschinen lernfähig zu machen. 1996 besiegte Deep Blue, ein Schachcomputer von IBM, den damals amtierenden Weltmeister Garri Kasparow, indem es die ihm aufgrund der Feldposition zur Verfügung stehenden Daten mit allen ihm bekannten Schachpartien analysierte und den daraus resultierenden besten Zug machte.
Ein ähnlicher Erfolg ist Google kürzlich mit dem Brettspiel-Bot AlphaGo gelungen, der den  weltbesten Go-Spieler Lee Sedol in vier von fünf Partien besiegte. Bislang galt das asiatische Strategiespiel als letzte Bastion der menschlichen Überlegenheit.

IBM Watson und Facebook Big Sur

IBM ist mit seiner Software Watson weiterhin führend auf dem Gebiet Maschine Learning, will mit ihr unter anderem selbstständig Emails beantworten können und Watson für komplexe Tätigkeiten in der Gesundheits- und Finanzbranche platzieren. Facebook besitzt mit dem Rechner "Big Sur" eine Maschine, die besonders effizient darin sein soll, digitale neuronale Netzwerke zu trainieren. Zum Einsatz kommt Big Sur unter anderem bei der Gesichtserkennung, wenn Nutzer Fotos auf Facebook hochladen. Auch Amazon, Microsoft und Apple forschen mit immer größerem Aufwand an maschinellem Lernen. Die Zeit, in der Computer nur Befehle ausführten, neigt sich dem Ende zu.
Deshalb rüstet Google auf, mittelfristig sollen bei Google Research Europa über 100 Stellen geschaffen werden. Diese forschen nebst neuronalen Netzwerken an "Machine Perception", was ungefähr das ist, was Big Sur macht. Ein dritter Schwerpunkt ist Sprachverarbeitung und –verständnis. Rund zwanzig Prozent aller Suchen auf Mobilgeräten finden bereits sprachgesteuert statt, noch aber verzweifeln viele Nutzer beim Versuch, mit Siri oder Google Now zu sprechen.



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