Nest-Gründer Fadell verlässt Google-Mutter Alphabet

Neuigkeiten blieben aus

Laut früheren Medienberichten soll Fadell auch damit betraut worden sein, eine neue Version der gefloppten Datenbrille Google Glass zu entwickeln, doch zuletzt war nichts mehr davon zu hören. Eine von Nest erwartete große Vision für das vernetzte Zuhause über die drei miteinander verbundenen Geräte hinaus materialisierte sich bisher nicht.
Die Rolle von Nest innerhalb von Alphabet wurde von Branchenbeobachtern noch mehr in Zweifel gezogen, als vor wenigen Wochen der vernetzte Lautsprecher Google Home ohne Beteiligung von Nest vorgestellt wurde. Google hat eine eigene Hardware-Sparte, die vom früheren Motorola-Manager Rick Osterloh geführt wird. Fadell sagte Bloomberg, die Firma habe einen mehrjährigen Fahrplan für neue Produkte.
Die gut verdrahtete Silicon-Valley-Website "The Information" schrieb, die Entwicklung des Nest-Geschäfts habe die Erwartungen aus Zeiten der Übernahme durch Google verfehlt. Der Konzern nennt zwar keine Zahlen, aber trotz der vielen verschiedenen Ideen unter dem Alphabet-Dach ist Google mit seinem Online-Werbegeschäft nach wie vor praktisch die einzige Geldquelle des Konzerns. Zuletzt stieg der Alphabet-Umsatz im ersten Quartal um 17 Prozent auf 20,26 Milliarden Dollar. Alle anderen Alphabet-Teile außer Google trugen dazu 166 Millionen Dollar bei. Zugleich stiegen aber auch ihre Verluste binnen eines Jahres von 633 auf 802 Millionen Dollar.
Fadell schrieb jetzt in einem Blogeintrag, sein Rückzug sei bereits seit Ende vergangenen Jahres vorbereitet worden. Er bekomme jetzt mehr Zeit und Flexibilität, um Neues in anderen Branchen zu versuchen. In den vergangenen Jahren habe er in rund 100 verschiedene Technologie-Firmen investiert, sagte Fadell Bloomberg. Erst vor wenigen Tagen trat er als Geldgeber bei einem Start-up, das vernetzte elektrische Karts entwickelt, in Erscheinung.
Neuer Chef von Nest wird der bisher öffentlich kaum bekannte Manager Marwan Fawaz. Er befasste sich den Großteil seiner Karriere mit Technik für die Kabel-TV-Branche. Als Motorola zeitweise zu Google gehörte, führte er die Sparte des Handy-Pioniers, die TV-Boxen herstellte. Sie wurde später verkauft.




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