Augmented Reality 10.06.2016, 10:28 Uhr

Lenovo zeigt das erste Tango-Phablet

Mit dem PHAB2 Pro hat Lenovo das erste Phablet mit Tango, der Augmented-Reality-Welt von Google, vorgestellt, außerdem kommt mit dem Moto Z ein modulares Mobiltelefon.
Lenovo geht in die Offensive. Der Hersteller präsentierte mit dem PHAB2 Pro das erste Phablet, das Googles Augmented-Realtiy-Programm Tango unterstützt, außerdem wurde mit dem Moto Z ein modulares Smartphone mit andockbaren Erweiterungen vorgestellt.
Das PHAB2 Pro ist mit einer ganzen Reihe von Sensoren ausgestattet, mit denen das Gerät die Umgebung erfassen und dem Anwender entsprechende Features anbieten kann. Das Telefon beherrscht Bewegungsverfolgung und Tiefenwahrnehmung durch die verbauten Kameras, für letzteres wurde ein spezieller Infrarot-Sender installiert. Dieser misst die Laufzeit der ausgesendeten Infrarot-Wellen und kann so die Tiefe des Raums und die Entfernung von Objekten bestimmten. Damit ist es zudem möglich, sämtliche Gegenstände abzumessen, etwa die Höhe eines Schrankes. 
Als Anwendungsszenarien sieht Lenovo unter anderem das virtuelle Einrichten einer Wohnung vor. Mit der passenden App kann der Nutzer Möbelstücke in den eigenen vier Wänden positionieren, über das Display sieht man, wie der neue Stuhl oder das Bett im Raum wirken. Ein weiteres Szenario sind Spiele, bei denen Kinder zum Beispiel mit einem virtuellen Haustier spielen können, dieses springt dann beispielsweise auf die Couch oder versteckt sich hinter der Türe.
Die Feature-Liste und die Informationen zu den günstigeren Versionen der PHAB2-Serie finden Sie auf der folgenden Seite.

Featureliste und abgespeckte Versionen PHAB2 Plus und PHAB2

Um die von den vielen Sensoren erfassten Daten schnell verarbeiten zu können, hat Lenovo das PHAB2 Pro mit ordentlicher Hardware ausgestattet. Auf der Feature-Liste stehen unter anderem ein Qualcomm Snapdragon 652 Octa-Core Prozessor mit 4 GB RAM und 64 GB Speicher, ein 6,4-Zoll-Display mit QHD-Auflösung (2.560 x 1.440), eine 16-MP-Kamera für 4K-Videoaufnahmen und eine 8-MP-Selfie-Cam, ein Fingerabdrucksensor, drei Mikrofone zur Aufnahme von räumlichem Sound sowie ein FM-Radio. Mit 259 Gramm bringt es ein stattliches Gewicht auf die Waage, an der dicksten Stelle misst das Gerät 10,9 Millimeter. Das Betriebssystem ist Android 6.0, der UVP soll beim Marktstart im September bei 499 Euro liegen.
Neben dem Topmodell wird es im September auch zwei günstigere Varianten des Phablets geben, allerdings ohne Tango und mit abgespeckten Funktionen. Das PHAB2 Plus hat für 299 Euro lediglich Full-HD-Auflösung, zwei 13-MP-Kameras auf der Rückseite, und einen Mediatek-Prozessor mit acht Kernen (MTK 8783). Der Arbeitsspeicher ist mit 3 GB ebenfalls geringer, auch der Onboard-Speicher fällt mit 32 GB kleiner aus.
Das Einsteiger-Modell heißt schlicht PHAB2 und geht für 199 Euro in den Verkauf. Dafür muss man allerdings mit einem eher niedrigauflösenden Display mit 1.280 x 720 Bildpunkten auskommen, der Prozessor ist der gleiche wie im PHAB2 Plus. Die Hauptkamera löst mit 13 Megapixeln auf, die Selfie-Cam erreicht 5 Megapixel. Allen Modellen gemeinsam ist der dicke Akku: Stolze 4.050 mAh sollen für lange Nutzungs- und Standby-Zeiten sorgen.

Modulares Smartphone Moto Z

Ebenfalls gezeigt wurde das Moto Z, Lenovos Interpretation eines modularen Smartphones. Das Datenblatt liest sich wie das eines Flaggschiff-Modells mit vier GB RAM, Snapdragon 820 CPU, Quad-HD-Display mit 5,5 Zoll, 13-MP-Kamera mit Laser-Autofokus und optischem Bildstabilisator  - verpackt in ein 5,2 Millimeter dünnes Gehäuse. Auf den 3,5-mm-Kopfhöreranschluss muss man aufgrund der flachen Bauweise aber verzichten.
Das Besondere sind jedoch die ansteckbaren Module, Mods genannt, und hier setzt Lenovo auf einen anderen Ansatz als Wettbewerber LG mit seinem G5. Die Module verbinden sich mittels Magnetkraft mit dem Moto Z, zur Auswahl stehen unter anderem ein Mini-Beamer, eine Sound-Station mit JBL-Speakern oder ein Powerpack für bis zu 22 Stunden zusätzliche Nutzung. 
Auch die Hülle kann mit Echtholz- oder Leder-Cases und anderen Materialien immer wieder neu gestaltet werden, Lenovo will zudem Entwickler mit einem Preisgeld von einer Million US-Dollar animieren, den besten Mod zu erschaffen.
Zu den Preisen für das Moto Z und den Mods sowie zum Erscheinungstermin hat Lenovo noch nichts verlauten lassen.




Das könnte Sie auch interessieren