Für Mobilcom-Debitel geht der Höhenflug weiter. Nachdem die Freenet-Tochter bei der Leserwahl zum besten Mobilfunkanbieter des Jahres bereits 2017 mit einem ersten Platz überrascht hat, lässt das Unternehmen nun erneut die gesamte Konkurrenz hinter sich. Mit 6,4 Punkten  wählen die Telecom Handel-Leser Mobilcom-Debitel auch 2018 zum besten Anbieter im Bereich Mobilfunk – das entspricht exakt der Punktewertung des Vorjahres. 

Dicht dahinter platzieren sich die drei Netzbetreiber: Die Telekom erreicht 6,1 Punkte und entscheidet damit den direkten Vergleich der drei Netzbetreiber für sich; Vodafone liegt mit 5,9 Punkten nur knapp dahinter. Beide Carrier wurden im Vorjahr mit 6,2 Punkten bewertet. Eine mächtige Aufholjagd gelang Telefónica. Während die Münchner wegen diverser Probleme – etwa der nicht funktionierenden Händler-Hotline – im Jahr 2017 ein historisch schlechtes Ergebnis einfuhren, scheint das Comeback im Handel nun gelungen zu sein. Mit satten 5,8 Punkten  (Vorjahr: 4,4 Punkte) liegen die „Blauen“ nur noch knapp hinter den Wettbewerbern Telekom und Vodafone. Die Schlusslichter bilden aus Sicht des Handels 1&1 und Yourfone. Während 1&1 mit 5,1 Punkten (Vorjahr: 4,9 Punkte) leicht zulegen konnte, wird Yourfone mit 4,2 Punkten (Vorjahr: 4,7 Punkte) bewertet – wobei hier das Aus für das Partnershop-Modell und möglicherweise auch der Verkauf der Yourfone-Shops an Aptus eine Rolle spielen dürften. 

Die Mobilfunkanbieter mussten sich auch in diesem Jahr wieder in 24 Disziplinen dem fachkundigen Urteil ihrer Vertriebspartner stellen. Teilgenommen haben insgesamt 705 Leser – überwiegend Fachhändler sowie in geringerem Umfang auch Partnershop-Betreiber. Abgefragt wurde dabei die Qualität der Leistungen im Bereich Vertrieb – wobei sowohl Mobilfunkanbieter als auch Festnetz-/Breitband-, Discount- und Ethnoanbieter bewertet wurden. Die weiteren Ergebnisse werden in den folgenden Ausgaben von Telecom Handel veröffentlicht. Und: ­Alle Details zur aktuellen Leserwahl sind im 30-seitigen Report „Mobilfunkanbieter des Jahres 2018“ enthalten, der ab kommender Woche unter www.­telecom-handel.de/report bestellt werden kann (Abonnenten des Premium-Abos „Insight“ beziehen den Report kostenlos). 

In neun Disziplinen kann sich Mobilcom-Debitel an die Spitze des Feldes setzen – das sind zwei mehr als im Jahr 2017 und genauso viele wie 2016. Die höchste Punktzahl bekommt der Provider für sein Freischaltungssystem sowie für die Zusammenarbeit mit dem per­sönlichen Ansprechpartner (VB). Spitzenreiter im Wettbewerb mit den anderen fünf Kandidaten ist Mobilcom-Debitel zudem bei der Möglichkeit der Einsicht in Kundendaten, bei den WKZ, Boni und Sonderzahlungen, bei der Multichannel-Strategie sowie bei der Möglichkeit für individuelle Preisnachlässe. In den Kategorien „Bereitstellung von Shop-Möbeln“ und „Unterstützung mit Demo- und Vorführgeräten“ ergattert die Freenet-Tochter den ersten Platz vom Vorjahressieger in diesen Disziplinen, der Deutschen Telekom. Nicht mehr gewinnen kann Mobilcom-Debitel hingegen die Rubrik „Airtime-Provision“ – hier erobert Telefónica den ersten Platz.

Sechs Kategorien kann die Telekom in diesem Jahr für sich entscheiden – und damit nur noch gut die Hälfte des Vorjahres. Top bewertet werden die Bonner – wie auch 2017 – in den Disziplinen „Händler-Hotline“, „Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit“, „Möglichkeiten für Cross- und Upselling“, „Hardware-Versorgung“ und „Einbindung des Handels bei Servicetätigkeiten“. Den ersten Platz teilen kann sich die Telekom zudem in der Rubrik „Reklamationsbearbeitung/Kulanz“ – hier erhält der Vorjahressieger Vodafone die gleiche Punktzahl. Abgeben musste die Telekom den Einzelsieg unter anderem bei der Unterstützung beim Endkundenmarketing, bei der Versorgung mit Demo- und Vorführgeräten, der Bereitstellung von Shop-Möbeln, dem Schulungskonzept und dem Freischaltungsprozess – in allen diesen Disziplinen können sich die Bonner nun allerdings auf Rang zwei platzieren. 

Für Vodafone ging es bei der Gesamtnote leicht nach unten, bei der Zahl der gewonnenen Einzeldisziplinen hingegen nach oben. Wie im Vorjahr entscheiden die Düsseldorfer das Rennen bei der Höhe der Abschlussprovision sowie der Höhe der VVL-Provision für sich, und auch die Rubrik „Reklamationsbearbeitung/Kulanz“ geht – wenn auch punktgleich mit der ­Telekom – an Vodafone. Zulegen konnte der Netzbetreiber jedoch bei den Schulungen – hier spielt vermutlich die Einführung der Sales Academy vor zwei Jahren eine wichtige Rolle – sowie bei den verkaufsfördernden Maßnahmen (Incentives und Werbeaktionen): In beiden Kategorien siegte in den Vorjahren immer (wenn auch zum Teil nur mit knappem Abstand) die Telekom – nun hat „Rot“ also „Magenta“ erstmals überholt. 

Nach zwei katastrophalen Jahren, in denen Telefónica vom Handel für vielerlei Probleme auch in der Leserwahl-Wertung massiv abgestraft wurde, geht es für den Netzbetreiber nun wieder deutlich nach oben. 44 Prozent der Händler gaben an, dass sich die Münchner positiv entwickelt hätten, allerdings sind noch immer 19 Prozent vom Gegenteil überzeugt. Die meisten Händler honorieren die An­strengungen von Telefónica mit höheren Punkten – und das in vielen Disziplinen. Besonders deutlich ist die Veränderung bei der Händler-Hotline. Nach nur 2,5 Punkten im Jahr 2017 reicht das Votum der Leser nun für 6,4 Punkte. Dies entspricht zwar nur Rang fünf im Wettbewerbsvergleich – doch der Abstand zur Spitze ist nur noch gering. In zwei Kategorien kann Telefónica das Rennen zudem für sich entscheiden. So gewinnt der Netzbetreiber knapp bei der Zahlung ­einer Airtime-Beteiligung sowie bei der fairen Behandlung des Handels beim Thema „Never Payer“. 

Auch 1&1 und Yourfone wurden in diesem Jahr wieder in den Vergleich der Mobilfunkanbieter aufgenommen. Vom Handel werden beide Marken geliebt und gehasst zugleich: Provisionen lassen sich vergleichsweise schnell und unkompliziert machen, nachhaltig und lukrativ ist das Geschäft hingegen in der Regel nicht.  Was beide Marken auszeichnet, ist die weitreichende Unverbindlichkeit im Umgang mit den Handelspartnern. 

Während im Vorjahr noch Yourfone bei  den Themen Fairness bei Forderungen bezüglich Zielerreichung sowie bei der Chancengleichheit bei der Tarif-/Preisgestaltung ganz vorne lag, kann diesmal 1&1 den Einzelsieg in diesen beiden Disziplinen für sich verbuchen. Und noch ­eine dritte Kategorie geht an 1&1: Bei der Unterstützung des Handels beim Endkundenmarketing überholt der Anbieter aus Montabaur die Telekom und platziert sich – wie schon einmal vor drei Jahren – ganz vorne.