Asus Padfone Mini 4.3 im Test 27.06.2014, 10:10 Uhr

Aus Klein mach Groß

Das Konzept des Asus-Padfone-Familie ist bislang einzigartig - und kann mit einigen praktischen Features überzeugen. Wie sich das neue Modell Padfone Mini 4.3 schlägt, zeigt der Test.
Tablet oder Smartphone? Viele Käufer beantworten diese Frage so, wie es die Hersteller gerne hätten, indem sie beides anschaffen. Oder sie nutzen ein „Phablet“, das mit seiner Display-Größe genau zwischen den beiden Kategorien liegt. Doch es gibt noch einen dritten Weg: Die Integration eines Smartphones in ein Tablet, das als Dock dient. Diese Nische besetzt Asusseit einigen Jahren als einziger Hersteller.
Bisher umfasste die Kombination ein großes 10-Zoll-Tablet und ein kleines Smartphone, doch beim neuen Padfone Mini 4.3 passt sich erstmals ein 4,3-Zoll-Smartphone in ein kompakteres Tablet mit sieben Zoll ein. Das Duo kostet mit insgesamt 380 Euro auch weniger als die größeren Modelle.
Das Telefon zeigt sich dabei unspektakulär: Es hat ein Kunststoffgehäuse und liegt dank der kompakten Bauweise gut in der Hand. Mit 105 Gramm ist es sehr leicht. Gut ist auch der wechselbare Akku, den man nach einem etwas mühsamen Entfernen der Rückabdeckung, unter der sich auch die Slots für die Micro-SIM- und die MicroSD-Karte befinden, erreicht.
In die Rückseite des Tablets wird das ­Smartphone mit dem Display nach oben eingeschoben, bis der Kontakt über einen breiten Stecker an der Unterseite hergestellt wird.
Der Mechanismus funktioniert gut und scheint auch auf eine längere Lebendauer ausgelegt. Das Tablet kommt im 7-Zoll-Format und ist aufgrund des breiten Rahmens um das Display und die Ausbeulung auf der Rückseite für das Smartphone nicht allzu handlich. Mit eingestecktem Smartphone bringt es zudem stolze 415 Gramm auf die Waage.

Technik-Duo in der Mittelklasse

Teil des Padfone-Konzepts ist, dass die Rechenarbeit vom Smartphone übernommen wird, das Tablet dient lediglich als erweiterte Anzeige und zusätzlicher Akku. Das Padfone ist bei seinen Leistungen mit einem 1,4-GHz-Quadcore-Prozessor und 1 GB Arbeitsspeicher guter Durchschnitt. Verzögerungen gibt es gelegentlich, wenn Tablet und Telefon getrennt oder verbunden werden, ansonsten ist das Arbeitstempo ordentlich.
Leider unterstützen nicht alle Apps den automatischen Wechsel der Anzeige und müssen nach dem Einstecken oder Trennen teilweise neu gestartet werden. Am Betriebssystem Android 4.3 hat Asus nur wenig verändert, so dass die Bedienung keine großen Rätsel aufwirft.  
Die helle 4,3-Zoll-Anzeige reicht mit einer Auflösung von 960 x 540 Pixeln für normale Ansprüche, fällt aber im Vergleich zu aktuellen Spitzenmodellen mit Full HD zurück. Auch das Tablet ist mit 1.280 x 800 Pixeln nicht mehr auf der Höhe der Zeit, wobei der Rückstand hier deutlicher auffällt als beim Smartphone. Die 8-Megapixel-Kamera ist auf der Rückseite des Padfone platziert und funktioniert im Gegensatz zur Frontkamera auch im Tablet-Modus. Sie hat große Probleme mit der Unterscheidung von hellen und dunklen Bereichen in Bildern.
Einen Akku haben beide Komponenten, allerdings sind beide Kraftspender mit 1.500 mAh im Handy und 2.200 mAh im Tablet im Vergleich zur Konkurrenz nicht allzu üppig dimensioniert. Im Test machte das Tablet bei der Benutzung meist vor dem eingesteckten Smartphone schlapp.
Fazit
Die aktuelle Kompaktausgabe des Asus Padfone besetzt eine sehr kleine Nische am Markt, denn die Kombi aus Smartphone und Tablet erfüllt nur bescheidene Ansprüche an die Hardware und ersetzt weder Tablet noch Smartphone wirklich. Der Preis ist allerdings attraktiv.
100–85 Punkte: sehr gut; 84–70 Punkte: gut; 69–50 Punkte: befriedigend; 49–30 Punkte: ausreichend; 29–0 Punkte: mangelhaft




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