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Fluch und Segen für den Handel

Die Macht der Gutachter

Die Versicherungen­ wollten dies indes nicht bestätigen. „Im Vergleich zum Vorjahr sind im Kommunikations­bereich gut 15 Prozent mehr Smartphones­ geschützt worden, im Bereich der Tablets ist diese Zahl deutlich höher“, heißt es beispielsweise bei Wertgarantie. Auch die Zahl der Schäden sei in diesem Verhältnis gestiegen.
„Pro 100 Schäden wurden aber nicht mehr Fälle abgelehnt, als dies im Vorjahr der Fall war“, so Wertgarantie weiter. Ebenso betont der Wettbewerber Deutsche Familienversicherung (DFV), man habe eine stabile Schadens- beziehungsweise Ablehnungsquote; Auffälligkeiten im Vergleich zum Vorjahr gebe es nicht.
Auch beim Thema Gutachter, die in der Regel entscheiden, ob ein Schaden von der Versicherung abgedeckt ist oder abgelehnt wird, üben sich die Versicherer in Zurückhaltung. Die DFV etwa arbeitet mit verschiedensten Reparaturdienstleistern zusammen, die Schadensursache und Schadens­bild auf Plausibilität abgleichen. Nur bei Bedarf wird ein öffentlich bestellter Gutachter gebeten, einen­ Schadensfall zu bewerten; in der Branche ein durchaus übliches Verfahren.
Das Problem dabei: Ist diese Bewertung nicht transparent, kommt bei so manchem Händler der Verdacht auf, die für die Bewertung beauftragten Werkstätten spielten in erster Linie den Versicherungen in die Hände.
Bernd Ehrenberg beispielsweise ist Geschäftsführer der MTC GmbH Hof und betreibt mehrere Handyshops, er ist auch selbst als Reparaturdienstleister tätig. Und er berichtet von Vorfällen, die in den vergangenen Wochen häufiger als sonst aufgetreten seien. So dürfe beispielsweise bei der Untersuchung eines Wasserschadens kein Garantiesiegel mehr auf der Innenseite des Geräts angebracht werden. „Das sind Vorgaben der Hersteller“, sagt er.
Nun komme es häufig vor, dass Versicherungen diesen Schaden ablehnen, weil sie wegen des fehlenden Garantiesiegels auf Fremdeingriff des Kunden schließen. Er wünscht sich deshalb, dass die Versicherer klare Regeln aufstellen, wie Reparaturen zu leisten sind. „Wir Reparaturdienstleister sitzen sonst zwischen den Stühlen“, erklärt Ehrenberg. Ein Dilemma, das vor allem den freien Werkstätten das Leben schwer macht.



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