O2-Chef Haas fordert mehr Frequenzen für besseres Handynetz

Frequenznutzung: Haas hofft auf Umgestaltung

Haas hofft auf ein Signal aus Dubai, dass die bisherige Frequenznutzung umgestaltet werden soll. Ab 2030 könnte beispielsweise das 6-Gigahertz-Band freigegeben werden, sagt der Firmenchef. Bei Tests habe O2 Telefónica in diesem Funkband sehr gute Ergebnisse erzielt. "Eine 2-Gigabit-Übertragung ist machbar." Bisher kommen die meisten Antennen in Deutschland, die in niedrigeren Funkbändern senden, nur auf 0,1 Gigabit pro Sekunde.
Die Funkbänder haben unterschiedliche Stärken. Grundsätzlich gilt: Je höher der Wert ist, desto niedriger ist die Reichweite und desto höher der Datendurchsatz. Auf hohen Frequenzen ist eine Echtzeit-Verbindung möglich, also ohne Verzögerungen. Diese Antennen funken aber nicht weit, daher sind für eine lückenlose Abdeckung viel mehr Masten nötig als auf niedrigen Frequenzen. Mit Blick auf die Notwendigkeit der Nutzung höherer Frequenzen sagt Haas, dass sich das Netz aus Masten und Dachstandorten verdichten werde - es werde künftig also deutlich mehr Antennenstandorte geben müssen als bisher.
Trotz der geringen Funkreichweite von weniger als einem Kilometer hält Haas das 6-Gigahertz-Band für geeignet. "Es ist sehr leistungsfähig und es wird kaum genutzt: Es hat sehr hohe Bandbreiten, die eine mobile Standleitung ermöglichen."
Der Datenbedarf im Mobilfunk werde in den kommenden Jahren stark anziehen. "Für das vernetzte Fahren von Autos, Lastwagen oder Zügen müssen wir unglaubliche Datenmengen möglichst in Echtzeit bewegen können." Als Funkstandard werde dann aller Voraussicht nach 6G zur Geltung kommen - diese Technologie wird derzeit noch entwickelt, Ende des Jahrzehnts dürfte sie auf den Massenmarkt kommen und 5G allmählich ablösen.




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