Beschluss der EU-Kommission 23.04.2009, 18:04 Uhr

SMS und Telefonate im Ausland werden billiger

SMS kosten im EU-Ausland künftig 13 Cent; abgehende Telefonate werden mit 51 Cent tarifiert, eingehende mit knapp 23 Cent
Rechtzeitig vor der Urlaubszeit hat die EU-Kommission unter Federführung von Viviane Reding die Roaming-Gebühren im EU-Ausland weiter gesenkt. Abgehende Telefonate kosten ab 1. Juli 51,17 Cent, eingehende Gespräche werden mit 22,61 Cent berechnet (jeweils inklusive Mehrwertsteuer). Neben den Telefongebühren wird erstmals auch eine Obergrenze für den Versand von Kurznachrichten eingeführt. Diese kosten ab Juli 13,09 Cent. Die nächste Preissenkung ist für 1. Juli 2010 geplant, dann kosten abgehende Telefonate 46,41 Cent, eingehende 17,85 Cent. Ein Jahr später sollen die Gebühren dann bei 41,65 Cent beziehungsweise bei 13,09 Cent liegen. Der SMS-Preis wird vorerst nicht weiter gesenkt werden.
Auch im Bereich Datennutzung wird sich etwas tun: So wird der Großhandelspreis, den die Mobilfunknetzbetreiber pro Megabyte bezahlen müssen, auf maximal einen Euro begrenzt. Ab 1. Juli 2010 sind es 80 Cent, ein Jahr später 50 Cent (jeweils ohne Mehrwertsteuer). Diese Deckelung lässt den Anbietern mehr Spielraum als eine generelle Festsetzung des des Endkundenpreises.
Auch vor Horror-Rechnungen über mehrere tausend Euro bei der Datennutzung im Ausland müssen die Kunden künftig keine Angst mehr haben. So wird die Datenverbindung automatisch getrennt, wenn der Kunde einen Bertrag von 50 Euro netto überschreitet. Wahlweise kann individuell vom Kunden eine höhere Grenze festgelegt werden. Der VATM begrüßt die Entscheidung der EU-Kommission, würde aber grundsätzlich eine Regulierung der Einkaufspreise - wie bei den Datentarifen - begrüßen. "Die Lösung sollte jedoch auf jeden Fall, wenn nötig, eine effektive Regulierung der Vorprodukte und nicht der Endkundenpreise sein", so VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner. Der Bitkom dagegen kritisiert die Deckelung als Preisdiktat, durch das den Anbietern Geld für Netzausbau und andere Investitionen fehle.



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