Testbericht 12.12.2014, 09:30 Uhr

O2 Car Connection: Nur bedingt smart

Mit der Lösung Car Connection betritt Telefónica neues Terrain. Telecom Handel konnte das System zur Erfassung von Fahrzeug- und Bewegungsdaten einem Test unterziehen. Was es taugt, lesen Sie hier.
Telefónica Deutschland hat den Preis für O2 Car Connection bereits kurz nach dem Verkaufsstart von 149 auf 99 Euro gesenkt – meist ein Zeichen, dass die Nachfrage hinter den Erwartungen zurückbleibt.  Wir haben uns das System genauer angesehen und untersucht, welche Vorteile der kompakte OBD2-Stecker mit GPS-Chip für den Nutzer während und nach der Fahrt bringt.
Die Installation ist denkbar einfach, auf der Website findet sich sogar eine Suchfunktion, über die man sich anzeigen lassen kann, wo genau sich der Steckplatz für den OBD2-Adapter im Fahrzeug befindet. Über die App wird der Stecker dann mit dem eigenen Profil verknüpft, negativ fällt allerdings die Frage auf, ob O2 unsere Daten auch an Versicherungen weitergeben darf. Das verneinen wir zwar umgehend, dass alle Daten aber direkt bei Telefónica gespeichert werden, können wir nicht unterbinden.
Im Gegensatz zu bereits für wenige Euro erhältlichen anderen OBD2-Adaptern verbindet sich die O2-Lösung nicht per Bluetooth mit dem Smartphone, sondern schickt die Infos über das integrierte Mobilfunkmodul an die O2-Server. Von dort gelangen sie dann auf das Smartphone des Nutzers. Das funktioniert auch im Ausland ohne Roaming-Gebühren für das Modul.
Allerdings birgt der Verzicht auf den Nahfunk einen wesentlichen Nachteil: Der Fahrer kann keinerlei Daten des Fahrzeugs in Echtzeit abrufen. OBD2 ist eine Schnittstelle, die eine Vielzahl an Informationen zugänglich macht, als einfachste wären hier die Drehzahl, die Motortemperatur oder die Batteriespannung zu nennen.
Außer der Batteriespannung stellt uns Car Connection aber keine der genannten Daten zur Verfügung. So müssen wir den Benzinverbrauch selbst als groben Wert schätzen und zusammen mit dem aktuellen Spritpreis in die App eingeben, damit das System dann aufgrund der zurückgelegten Strecke die Kosten errechnen kann. Dafür braucht man aber keine 100 Euro teure Hardware, das funktioniert mit dem Tageskilometerzähler und ein wenig Kopfrechnen genauso.
Schön, und sicherlich leicht umzusetzen, wäre ein Eingabefeld, in dem man bei jedem Tankstopp die getankten Liter einträgt. Da Car Connection ja die GPS-genaue Wegstrecke kennt, könnte die App so zumindest rückwirkend den durchschnittlichen Spritverbrauch anzeigen.




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