Mittelstand benachteiligt 29.05.2015, 09:45 Uhr

Kabelverband will Unitymedia-KabelBW-Fusion rückgängig machen

Der Fachverband Rundfunk- und Breitband-Kommunikation will den Zusammenschluss von Unitymedia und KabelBW rückgängig machen und prüft den hierzu geschlossenen Vergleich mit Telekom und NetCologne.
Bleistift rot Stopp
(Quelle: Phatic-Photography - Fotolia.com)
Gerade erst hat Unitymedia die Vereinheitlichung des Markenauftritts abgeschlossen, der das Ende der Marke KabelBW besiegelte. Nun droht den Kölnern Ungemach vom Fachverband Rundfunk- und Breitband-Kommunikation (FRK), dessen Vorsitzender Heinz-Peter Labonte erklärte heute, Ziel sei "ganz klar die Aufhebung des Vergleichs und die Rückabwicklung des Zusammenschlusses von Unitymedia und KabelBW".
Stein des Anstoßes ist der Vergleich, den Unitymedia KabelBW Ende 2014 mit der Deutschen Telekom und Netcologne geschlossen haben. Diese hatten gegen die bereits 2011 vom Bundeskartellamt genehmigte Übernahme von KabelBW durch Unitymedia Einspruch erhoben und vor Recht erhalten. Unitymedia KabelBW einigte sich daraufhin in einem Vergleich mit den beiden Unternehmen auf einen Vergleich, der Branchengerüchten zufolge auf eine Zahlung von 183 Millionen Euro hinauslief.
Der FRK ist der Überzeugung, dass dieser Vergleich mit nur zwei Mitbewerbern den Wettbewerb noch stärker behindere als dies bereits durch den Zusammenschluss von Unitymedia und KabelBW erfolgt sei. Deshalb lässt der Verband nun von der Kanzlei Schalast & Partner prüfen, ob und wie gegen diese Entscheidung des Bundeskartellamts, dem Vergleich zwischen den Beteiligten zuzustimmen, vorgegangen werden kann.
Weshalb der Verband erst jetzt - mehrere Monate nach dem oben genannten Vergleich - aktiv wird, ist nicht bekannt. Indes dürften die Chancen auf eine Rückabwicklung bis hin zu einer Aufspaltung der inzwischen auch vertrieblich weitgehend fusionierten Unternehmen eher gering sein.




Das könnte Sie auch interessieren