Mitarbeiter-Führung 26.04.2012, 17:10 Uhr

Arbeitsfrust statt Lust

Ein Viertel der deutschen Beschäftigten hat keine Bindung zu seinem Job - es fehlt die Motivation. Telecom Handel zeigt, was eine gute Führungskraft auszeichnet.
(Quelle: N-Media-Images - Fotolia)
Jeder vierte Beschäftigte hat innerlich gekündigt, das ist das alarmierende Ergebnis des Engagement Index, den das Beratungs- und Forschungsunternehmen Gallup herausgegeben hat. Und: 63 Prozent der Beschäftigten machen Dienst nach Vorschrift und spulen im Job lediglich das Pflichtprogramm ab.
 „Nur 14 Prozent verfügen über eine hohe emotionale Bindung an ihren Arbeitgeber und sind deshalb auch bereit, sich freiwillig für dessen Ziele einzusetzen", erklärt Marco Nink, Strategic Consultant bei Gallup, im Gespräch mit Telecom Handel. Und er betont, dass für die Studie keineswegs nur leitende Mitarbeiter in großen Unternehmen befragt wurden: „Die Ergebnisse zeigen einen repräsentativen Querschnitt, vom Mitarbeiter im kleinen Unternehmen, auch im Handel, bis hin zur Führungskraft im Konzern."
Schuld sind die Führungskräfte
Wie kommt es, dass so viele Mitarbeiter von der Arbeitslust in den Arbeitsfrust verfallen? An der Konjunktur liege es nicht, sagt Nink – die emotionale Bindung der Mitarbeiter verharre seit Jahren auf niedrigem Niveau, in Zeiten des Aufschwungs ebenso wie in der Krise. „Die direkten Vorgesetzten sind häufig der Grund für eine geringe Bindung der Mitarbeiter", so Nink.
Mit katastrophalen Folgen: Denn wer sich nicht mit seinem Unternehmen verbunden fühlt, zeigt weniger Eigeninitiative, Verantwortungsbewusstsein und Leistungsbereitschaft – und er ist auch häufiger krank. Im Schnitt 3,5 Tage länger als der Kollege, der eine hohe emotionale Bindung hat. Unterm Strich kosten alleine diese Fehltage die deutsche Wirtschaft 10,5 Milliarden Euro pro Jahr, rechnet Nink vor.