Die Außenstände unter Kontrolle

Forderungsmanagement: Die Außenstände unter Kontrolle

Alternative Outsourcing
Dies ist auch sinnvoll, wenn die Höhe der Außenstände die unternehmerische Handlungsfähigkeit einschränkt, sei es, weil die Liquidität für erforderliche Investitionen fehlt oder weil die Hausbank aufgrund der Forderungshöhe im Jahresabschluss Kreditzusagen ablehnt. Die kritische Marke liegt bei Forderungsverlusten von mehr als einem Prozent vom Umsatz des Unternehmens, so eine weitere Faustregel.
Anders formuliert: Entscheidend ist nicht so sehr der Umsatz eines Unternehmens als vielmehr die Relation zwischen Umsatz und offenen Forderungen. Das Outsourcing bietet sich laut Daniel Oswald aber auch immer dann an, wenn entweder die personellen Ressourcen fehlen, der dahinter stehende Kostenapparat sehr groß ist oder das bisherige eigene Forderungsmanagement nicht effektiv genug arbeitet. „Forderungsmanagement ist für viele Unternehmer ein zwar notwendiger, aber ungeliebter Bereich des Geschäfts“, so Oswald weiter.
Die Kosten für diese Dienstleistungen setzen sich in der Regel aus einer Bearbeitungsgebühr, internen Auslagen, beispielsweise für Telefonate und Schreiben, sowie externen Auslagen wie Adressermittlung und Gerichtskosten zusammen. Wichtig dabei ist: Diese Bestandteile gehören zum Verzugsschaden und sind vom Schuldner zu erstatten. Die Provisionshöhe wiederum richtet sich nach Art, Anzahl und Höhe der Forderungen. Manche Dienstleister wie etwa H&P Forderungsmanagement bieten das Outsourcing auch als Inhouse-Lösung an, der Kunde bemerkt dabei nicht, dass ein Dienstleister zwischengeschaltet ist.
Eine Alternative zum Outsourcing ist das Factoring, bei dem die Forderungen regelmäßig an einen Dienstleister, den Factor, verkauft werden – auch das erhöht die Liquidität. Sicher ist, es gibt viele Möglichkeiten, das Forderungsmanagement zu verbessern, man muss sie nur nutzen.