Smartphone-App Shoppen 21.10.2016, 13:07 Uhr

Start-up bringt Mobile Commerce zum stationären Handel

"Shoppen" ist eine App für den Einzelhandel: Mit ihr können Händler in den Mobile Commerce einsteigen. Kunden wiederum können sich damit Waren nach Hause oder ins Café liefern lassen.
"Shoppen": Die App führt zu Läden, und sie macht deren Sortiment bestellbar
(Quelle: Screenshot)
Dienstleister wie Buy Local, Simply Local, Atalanda oder Ebay setzen auf Marktplätze, um den lokalen Einzelhandel ins Internet zu bringen. Die Firmengründer Timo König und Max Zähringer haben für das gleiche Ziel eine Smartphone-App entwickelt: Mit "Shoppen" können Einzelhändler demnächst in den Mobile Commerce und Multichannel-Handel einsteigen und neue Kunden ansprechen: "'Shoppen' ist kein Marktplatz, sondern eine Social Shopping-App", erklärt König. "Sie schafft eine mobile Erlebniswelt, durch die Kunden Geschäfte entdecken.“ Shoppen soll noch im Oktober in den App-Marktplätzen von Google und Apple starten.
Durch die Geolcoation-Funktion von Smartphones erkennt Shoppen den Standort des Nutzers und zeigt ihm Läden und Produkte in der Nähe an. Das Angebot lässt sich wiederum nach Vorlieben und Kaufwünsche filtern. "Für mehr Kaufspaß und Informationen binden wir lokale Blogger ein und natürlich die Aktionen und Veranstaltungen unserer Handelspartner, so verbinden wir Unterhaltung mit Einkaufen", sagt König. Die Kombination soll außerdem Nutzer in der App halten und den Läden mehr Interesse und Reichweite bringen als die gewohnten Marktplatzformate, deren Reichweite durchaus noch  Wünsche offen lassen.

Liefern und bei Bedarf gleich wieder mitnehmen

Shoppen: Die App führt zu Läden, und sie macht deren Sortiment bestellbar.
Quelle: Shoppen
Nutzer können sich Profile anlegen, vor allem aber Waren zurücklegen oder nach Hause liefern, Städtereisende sogar zu einem Café oder zu anderen zentralen Adressen bringen lassen: Das kostet sie sieben Euro Liefergebühr, aber dafür wartet der Bote sogar, bis die Ware an- und ausprobiert wurde, und nimmt sie bei Nichtgefallen wieder mit.
Für diese Lieferdienste kooperiert das Kölner Start-up mit einem überregionalen Lieferdienst. "Der Versand ist in 21 Städten verfügbar", berichtet König. "Organisieren Händler die Lieferung selbst, können wir auch in kleineren Städten starten, die unser Logistikpartner noch nicht bedient."
Vor dem Start haben die beiden Gründer bereits 40 Händler und Filialisten als Partner für die App gewonnen. Sie stellen mit wenigen Klicks auf einem eigenen abgeschlossenen Portal die Produkte und Angebote für Shoppen ein, können bei Bedarf Push-Nachrichten mit Angeboten an Kunden schicken oder mit diesen über andere Botschaften interagieren.
Das Start-up mit Sitz in Köln wiederum finanziert sich aus den Provisionen, die nach Verkäufen fällig werden, sowie aus den 39 Euro Abogebühr im Monat, die jeder Händler bezahlt. "Mit diesem Tarif gehen die Händler kein großes Risiko ein, und die Provisionen werden erst nach dem tatsächlichen Kauf abgerechnet", so König. Für die Anbieter von sperrigen Gütern, etwa Möbel oder Unterhaltungselektronik, ist außerdem die Schaufensteroption für 45 Euro im Monat gedacht, in der Produkte lediglich präsentiert werden.

Die Zeit arbeitet für Shoppen

Die Idee zu Shoppen entstand bereits 2013. Damals begann König, der Mediendesign und internationale Wirtschaft studiert hat, die erste App zu bauen und lokale Händler ins Netz zu bringen. Nach dem Einstieg von Vertriebsspezialist Max Zähringer 2015 entstand das Konzept für den lokalen Mobile Commerce und 2016 endlich das eigene Unternehmen, das inzwischen knapp 20 freie Mitarbeiter und Dienstleister beschäftigt.
"Wir haben alle Funktionen und Veränderungen mit den Händlern besprochen, das kostete zwar Entwicklungszeit, brachte aber deutlich mehr Qualität und Funktionalitäten", erzählt König. "Das Verständnis für das, was wir mit Shoppen anbieten, ist in den letzten Jahren auch gewachsen." In Köln und in anderen Städten: Nach dem Launch der App kann der Vertrieb also bald richtig durchstarten.




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