Für 1,96 Milliarden Dollar 15.04.2016, 11:31 Uhr

Mitel möchte Polycom übernehmen

Der UCC-Spezialist Mitel ist wieder einmal auf Einkaufstour: Für knapp zwei Milliarden Dollar möchte das Unternehmen den Audio- und Videokonferenz-Anbieter Polycom kaufen.
(Quelle: Kritchanut shutterstock)
Nun also doch: Nachdem im vergangenen Oktober der Investor Elliot Management Corporation – der sowohl an Mitel als auch an Polycom Anteile hält - in einem offenen Brief den Zusammenschluss von Mitel und Polycom angeregt hat, scheint die Akquisition nun beschlossene Sache. Wobei Mitels CEO Richard McBee auf einer Analystenkonferenz betonte, dass Mitel schon „seit drei Jahren Polycom auf dem Radar habe“.
1,96 Milliarden Dollar ist Mitel die Übernahme von Polycom wert, das entspricht einem Aufschlag von 22 Prozent auf den Kurs der Polycom-Aktie vom 14. April. Wie bei Transaktionen dieser Art üblich, ist noch die Zustimmung der Aufsichtsbehörden und natürlich auch der Aktionäre nötig.
Mit der Übernahme entstünde laut Mitel ein Unternehmen mit 2,5 Milliarden Dollar Umsatz und etwa 7.700 Mitarbeitern. Anders als bei früheren Akquisitionen Mitels, etwa bei der Übernahme von Aastra, soll die Marke Polycom in diesem Fall aber bestehen bleiben.
Richard McBee, Mitel-CEO, wird diese Funktion weiterhin behalten, das gilt auch für den Mitel-Finanzchef Steve Spooner. Voraussichtlich werden im Aufsichtsrat zwei Plätze für Polycom geschaffen.
Mit der Übernahme stärkt Mitel vor allem sein Know-how im Videokonferenz-Bereich, in dem Polycom lange Zeit als Platzhirsch galt. In den vergangenen Jahren machte dem Anbieter aber der Wettbewerb durch Cisco und Co. zu schaffen. Zudem werden Videokonferenz-Dienste immer häufiger aus der Cloud gebucht.
Die Akquisition von Polycom ebnet Mitel aber auch den Weg zu einer noch engeren Partnerschaft mit Microsoft. Erst vor wenigen Wochen hatten Microsoft und Polycom angekündigt, dass die Polycom RealPresence Group Serie für Skype for Business-Server qualifiziert werden und Office 365 unterstützen sollen. Microsoft-Nutzer können damit Videokonferenzen leichter einbinden.




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