Apple und Nokia beenden Patentstreit

Apple bezeichnete Nokia als "Patent-Troll"

Nokia erklärte im Dezember, die 2011 abgeschlossenen Lizenzvereinbarung habe nur einige Patente betroffen und die Verhandlungen seien ergebnislos geblieben. Apple konterte damals, Nokia greife zu Methoden eines "Patent-Trolls", um Geld von Apple zu verlangen - zum Teil für Apples eigene Erfindungen. Als "Patent-Trolle" werden in der Branche Firmen bezeichnet, die selbst keine Geräte bauen, aber mit oft zusammengekauften Patenten Hersteller verklagen.
Die Ankündigung einer Kooperation kommt umso überraschender, da das Verhältnis der beiden Unternehmen im vergangenen Jahrzehnt schwierig war. Das iPhone spielte vor zehn Jahren einen entscheidende Rolle beim Niedergang des Nokia-Handygeschäfts, weil der finnische Konzern nicht in der Lage war, ein ähnlich gut funktionierendes Touchscreen-Handy zu bauen. Später konkurrierten die Unternehmen in Standard-Gremien der Branche auch mit unterschiedlichen Entwürfen für die aktuelle Nano-SIM-Karte. Apples Variante setzte sich durch.
Apple kann mit der Einigung mehr Ressourcen für den potenziell viel gewichtigeren juristischen Konflikt mit dem Chipkonzern Qualcomm abstellen. Apple wirft dem Konzern, dessen Chips in vielen Smartphones für die Funkverbindung sorgen, ebenfalls überhöhte Lizenzforderungen vor. Es geht um Milliarden und einige Analysten fragen sich bereits, ob der Streit mit Qualcomm den Zeitplan für das im Herbst erwartete neue iPhone beeinträchtigen könnte.




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