Fachhandel 07.07.2023, 15:00 Uhr

Telekom: Absatzplus dank Treuebonus

Höhere Stückzahlen und mehr Provision: Handelschef Georg Schmitz-Axe verweist auf der Telekom Partner Experience auf den gemeinsamen Erfolg. Das B2B-Geschäft und der Glasfaserausbau soll durch neue Akzente forciert werden.
Georg Schmitz-Axe auf der Telekom Partner Experience 2023
(Quelle: Deutsche Telekom)
Mit der Einführung des Treuebonus belohnt die Telekom seit April dieses Jahres die Loyalität ihrer Festnetz- und Internetkunden bei einer Gutschrift von bis zu 500 Euro, die für die Buchung eines MagentaMobil-Tarifs genutzt werden kann. 
Auf der diesjährigen „Telekom Partner Experience“ hat Georg Schmitz-Axe nun ein positives Zwischenfazit gezogen: „Die Gewinnung von Mobilfunk-Neukunden im Festnetzbestand konnte um 101 Prozent gesteigert werden“, berichtete der Leiter Telekom Partner bei der Telekom Deutschland. Doch damit nicht genug: „Das Angebot hat auch messbar positive Auswirkungen auf die Kundenzufriedenheit“, sagt Schmitz-Axe. So sei der Net Promoter Score (NPS) in der Gruppe der Treuebonus-Nutzer um 30 Punkte gestiegen, was wiederum Einfluss auf Kundenfrequenz, Kundenansprache und Abschöpfung im Handel habe.
Insgesamt kann sich die Geschäftsentwicklung im Telekom-Partner-Kanal durchaus sehen lassen. So erhöhte sich die Zahl der Absätze im Segment „Mobilfunk neu PK (Privatkunden)“ zwischen Januar und Mai 2023 um 38 Prozent gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres. Im Bereich „Breitband neu PK“ betrugt das Plus 9 Prozent, und „Speed Up“ verkaufte sich im PK-Segment sogar 43 Prozent häufiger als 2022.
Positiv zeigte sich auch die Entwicklung im GK-Geschäft: Hier legten die Telekom Partner im Segment „Breitband neu“ um 22 Prozent zu, im Bereich „Mobilfunk neu“ sind es 1 Prozent. Dies führt dazu, dass in den ersten fünf Monaten des Jahres auch 11 Prozent mehr Provision ausgezahlt werden konnte als 2022. Auch die Frequenz in den Shops erhöhte sich um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr – wobei berücksichtigt die ersten Wochen des Jahres 2022 durchaus noch von der Corona-Pandemie geprägt waren.
Gerade das B2B-Segment will die Telekom zukünftig gemeinsam mit dem Handel noch besser erschließen. Hier habe man ein neues Onboarding-Konzept aufgesetzt, das mit der Kontaktaufnahme beginnt und bis hin zur Bedarfsanalyse und Angebotserstellung geht, wie Schmitz-Axe betont. „Dazu gehören auch modulare Schulungen, die online verfügbar sind, sowie ein vereinfachter Buchungsprozess“, so der Handelschef. Zudem würden die Geschäftskunden in über 20 Städten von der Telekom in Kürze erfahren, in welchen Shops sie sich über Glasfaser informieren können. Viel verspricht sich Schmitz-Axe auch vom sogenannten „Tacheles“-Format, bei dem gemeinsam mit den Partnern neue Vertriebsmöglichkeiten entworfen werden.

Glasfaser für 30 Millionen Haushalte

Beim Glasfaserausbau will die Telekom ihre Partner intensiver einbinden als bisher und setzt in diesem Zusammengang auf „lokale Verantwortung und Zusammenarbeit“. So geht es laut Schmitz-Axe darum, Impulse und Vorschläge für eine bessere Vermarktung zu identifizieren und umzusetzen. „Der Info-Fluss zum Kunden soll verbessert werden, indem frühzeitig über den bevorstehenden Glasfaserausbau informiert wird“, so der Leiter Telekom Partner. Immerhin: Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Absatz von Glasfaser im Handel mehr als verdoppelt. Und das Potenzial ist groß: Bis 2023 will die Telekom 30 Milliarden Euro investieren und damit bis zu 30 Millionen Haushalte an das Glasfasernetz anschließen.
Einen aktuellen Zwischenstand gab Schmitz-Axe auch zu den Themen NPS (Net Promoter Score) und BKM (Bestandskundenmanagement). So wurde die Messung des NPS mittlerweile auf 1.100 Händler ausgeweitet. „Wir haben schon ganz viel Feedback von den Kunden erhalten. Der NPS wurde auch monetär eingeführt und ist jetzt Teil des Quartalsziels. Allerdings nehmen wir uns noch die Zeit, um die Zahlen zu verstehen und zu lernen. Momentan bekommt jeder sein Geld, zum 4. Quartal wird dann ein Zielwert vorgegeben, den es für jeden Händler zu erreichen gilt, und der mit 10 Euro im Quartalsziel provisioniert wird“, so Schmitz-Axe.
Beim Thema Bestandskundenmanagement machen derzeit 120 Exklusiv-Partner mit, rund 15.000 Leads werden monatlich an die Händler ausgespielt. „Daraus schaffen wir es, etwa 1.500 bis 2.000 zusätzliche Termine zu generieren. Ich habe nach wie vor den Plan, das auszuweiten“, sagt Schmitz-Axe. Allerdings brauche es dafür einen ‚guten Deal‘ mit den Händlerinnen und Händlern zur KEK (Kundeneinwilligungsklausel). „Derzeit spielen wir mehr Daten zu als wir KEKs bekommen. Aber das muss sich für beide Seiten lohnen. Ich finde es total fair, hier die Diskussion zu führen. Ich bin mir sicher: Wir werden da eine gute Lösung finden.“




Das könnte Sie auch interessieren