Schnelles Netz, was nun?

Schnelles Netz, was nun?

Auf der anderen Seite sehen die Kunden bislang kaum Anwendungsmöglichkeiten, die höhere Bandbreiten als mit DSL erforderlich machten. Dank VDSL sind auch ohne FTTH-Anschluss bis zu 50 MBit/s möglich, das reicht selbst für echtes IPTV in HD-Auflösung und gleichzeitige Downloads mit rasantem Tempo aus. Hinzu kommt die starke Konkurrenz durch die Kabelnetzbetreiber, die dank des neuen Standards Docsis 3.0 in immer mehr Gebieten die 100-MBit/s-Marke geknackt haben. „Es sind sogar Geschwindigkeiten von bis zu 400 MBit/s möglich“, so Marc Mikulcik, Vice President Retail bei Kabel Deutschland, gegenüber Telecom Handel. Deshalb, und aufgrund der hohen Kosten, werde es bei den Kabelanbietern bei einzelnen FTTH-Projekten bleiben.
Kurz: Es fehlen bislang einfach die Verkaufsargumente für reine Glasfaserprodukte. Neben IPTV, das nicht zuletzt dank eines immensen Marketingaufwands der Telekom an der Schwelle zum Massenmarkt steht, setzen die Anbieter ihre Hoffnungen deshalb stark auf das Thema Cloud. Wie sehr die Auslagerung von Speicher und Diensten in die Weiten des Web in naher Zukunft die Konsumenten betreffen wird, zeigen unter anderem die jüngst vorgestellten Cloud-Lösungen von Amazon, Google, Apple und Co. „Der Hunger nach Bandbreite wächst ständig“, sagt auch Andreas Lischka von der Telekom. „Es gibt keine Indikatoren, die dafür sprechen, dass wir hier am Ende der Entwicklung stehen, im Gegenteil!“
Ausbau für die Zukunft
Noch stehen die Cloud-Dienste erst am Anfang, doch glaubt man den Prognosen, dürften sich schon bald immer mehr Menschen für die zentrale Speicherung von Daten und die Auslagerung von Rechenleistung ins Internet begeistern. Und dann schlägt die Stunde der Glasfaser.  



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