Android-Geräte 05.08.2019, 10:00 Uhr

Google bittet konkurrierende Suchmaschinen zur Kasse

Google erfüllt die Forderung der EU-Kommission, auf Android-Smartphones die Auswahl anderer Suchmaschinen zu erleichtern. Die Rivalen soll das aber Geld kosten.
Von Anfang 2020 an sollen Nutzer in Europa bei der Einrichtung eines Android-Geräts neben Google auch drei weitere Suchmaschinen zur Auswahl angeboten bekommen.
(Quelle: Sebastian Gollnow)
Google will konkurrierende Suchmaschinen bezahlen lassen, wenn Nutzer in Europa sie bei der Einrichtung von Android-Geräten als Alternative auswählen.
Der Internet-Konzern kündigte ein Auktionsverfahren als Lösung für den Vorwurf der EU-Kommission an, dass er unfairen Wettbewerb betreibe. Die Behörde hatte im vergangenen Jahr wegen des Geschäftsmodells beim Android-Betriebssystem eine Strafe von 4,34 Milliarden Euro gegen Google verhängt. Die alternativlos vorinstallierte hauseigene Websuche des Konzerns war dabei ein zentraler Kritikpunkt.
Von Anfang 2020 an sollen Nutzer in Europa bei der Einrichtung eines Android-Geräts neben Google auch drei weitere Suchmaschinen zur Auswahl angeboten bekommen. Wer das sein wird, soll in einem Auktionsverfahren mit geschlossenen Geboten entschieden werden, erläuterte der Internet-Konzern am Wochenende. Die vier Suchmaschinen sollen in der Liste nach dem Zufallsprinzip angeordnet werden.

Auktion einmal pro Jahr in jedem Land

Die Auktionen sollen einmal pro Jahr in jedem einzelnen Land der europäischen Wirtschaftsregion stattfinden. In ihrem Gebot sollen die Suchmaschinen den Preis nennen, den sie jedes Mal zu zahlen bereit sind, wenn ein Nutzer sich für ihren Dienst entscheidet. Sie bekommen dann monatlich eine Rechnung von Google und sollen nur zahlen, wenn die Nutzer ihren Dienst auswählen.
"Eine Auktion ist eine faire und objektive Methode, um festzulegen, welche Suchanbieter auf den Auswahlbildschirm kommen", erklärte der Internet-Konzern. Die Suchmaschinen könnten dabei selbst entscheiden, wie viel es ihnen Wert ist, in der Liste zu erscheinen. Die Auswahlliste soll nur auf Geräten mit vorinstallierter Google-Suche angezeigt werden.
Die EU-Kommission zeigte sich in einer Reaktion zufrieden damit, dass Google den konkurrierenden Suchmaschinen die Möglichkeit zusagte, durch Deals mit Smartphone-Anbietern auch ihre Dienste auf Android-Geräten vorinstallieren zu lassen. "Das war vorher nicht möglich", betonte die Behörde. Zugleich hieß es, die Kommission werde die Umsetzung der Auswahlliste und die Reaktionen anderer Marktteilnehmer auf das Verfahren aufmerksam beobachten.




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