Flaggschiff von Apple 19.10.2023, 11:48 Uhr

Ein kleiner Titan: iPhone Pro Max im Test

Das iPhone 15 bringt einige Änderungen bei den Materialien und der Hardware: Wir haben die Top-Variante Pro Max unter die Lupe genommen.
(Quelle: Apple)
Wenn das meistverkaufte Smartphone der Welt einen Nachfolger bekommt, sind die Erwartungen groß. Das iPhone 15 muss bei Apple für den Hauptteil der Umsätze sorgen, vor allem die teureren Pro-Modelle, die in Märkten wie Deutschland populär sind, werden entsprechend gepusht. Wir haben das Flaggschiff, das iPhone 15 Pro Max besonders im Hinblick auf die Neuerungen gegenüber dem Vorgänger unter die Lupe genommen.
Eine gute Nachricht ist, dass Apple ausnahmsweise mal nicht die Preise erhöht hat. Ein Schnäppchen sind die 1.449 Euro, die für die kleine Speichervariante – mit immerhin gegenüber dem Vorgänger verdoppelten 256 GB – fällig werden, trotzdem nicht. Das Topmodell mit einem Terabyte kostet noch einmal 500 Euro mehr.
Den Abstand zu den beiden Einsteiger-iPhones sollen die Pro-Modelle vor allem durch die erstmalige Verwendung von Titan für den Rahmen herstellen. Das Material soll widerstandsfähiger sein, zudem reduziert es das Gewicht deutlich: Das neue Pro Max ist immerhin 19 Gramm oder knapp zehn Prozent leichter als der Vorgänger, was man deutlich spürt. Nicht geändert haben sich die rund vier Millimeter aus der Glasrückseite herausragenden Kameralinsen, die die Nutzung einer Hülle eigentlich unverzichtbar machen. Dafür liegt das Smartphone wegen der stärker abgerundeten Kanten besser in der Hand.
Quelle: Apple
Eine weitere Neuerung für die Pro-Modelle ist der Wegfall des seit dem ersten iPhone bestehenden Stummschalters an der linken Seite, der durch den „Action Button“, einen kleinen Knopf, ersetzt wurde. Dieser kann vom Anwender mit einer von neun verschiedenen Funktionen belegt werden – darunter auch weiter die Stummschaltung. Eine mehrfache Belegung – etwa durch doppeltes Drücken – ist aber nicht möglich und vielleicht ein Thema für ein Software-Update.
Von der EU-Forderung gezwungen wurde Apple zu einer anderen „Innovation“: Der hauseigene Lightning-Stecker wird durch einen Anschluss im industrieweiten Standard USB-C ersetzt. Damit passt vieles Zubehör nicht mehr und erfordert einen Adapter, der bei Apple „bescheidene“ 35 Euro kostet. Doch dafür sind jetzt auch Ladekabel anderer Smartphones sowie externe Datenträger nutzbar und zumindest im Pro-Modell auch rasantere Datenübertragungsraten von bis zu zehn GBit/s dank USB 3.2 möglich – beigelegt ist aber nur ein Kabel für das langsamere USB 2.0.
Mit schnellerem Laden ist der neue Anschluss allerdings nicht verbunden: Mit einem passenden – natürlich nicht enthaltenen – Ladegerät sind maximal 20 Watt möglich, was in etwa zwei Stunden für eine Füllung sorgt und viel langsamer ist, als die Konkurrenz aus China bietet. Das drahtlose Laden funktioniert über den hauseigenen MagSafe-Standard mit 15 Watt schneller als mit dem herstellerübergreifenden QI-Standard mit nur 7,5 Watt. Im normalen Betrieb hält der Kraftspender des Max-Modells rund zwei Tage durch, damit ist er besser als viele Konkurrenten.
Quelle: Apple
Traditionell wird auch der Prozessor in jeder iPhone-Generation schneller, diesmal ist es der A17 Pro mit sechs Kernen, der in Benchmarks etwa zehn bis 15 Prozent rasanter war als sein schon nicht langsamer Vorgänger – und damit das iPhone wieder zum schnellsten Smartphone macht. Dazu trägt auch der Arbeitsspeicher bei, der von sechs auf acht Gigabyte gewachsen ist. Erste Berichte von Anwendern über eine sehr starke Hitzeentwicklung auf der Rückseite konnten wir bei unserem Testgerät nicht bestätigen – es wurde zwar vor allem beim Einrichten sehr warm, bewegte sich damit aber im Rahmen anderer Android-Smartphones etwa mit dem Snapdragon 8 Gen 1 Chipsatz.
Bei der rückwärtigen Dreifachkamera bleiben die 48-Megapixel-Hauptlinse und die 12-Megapixel-Weitwinkellinse weitgehend unverändert. Nur im Pro Max kommt dagegen eine neue Telelinse zum Einbau, die maximal einen fünffachen optischen Zoom ermöglicht, der scharfe und viel bessere Aufnahmen als ein digitaler Zoom bietet. Hierfür wurde die Brennweite auf 120 Millimeter erhöht, was laut Apple nur im größeren Gehäuse der Max-Version möglich war. Ein neuer Modus ermöglicht es, bei Bildern nachträglich den Fokus und die Tiefenschärfe zu verstellen.
Wenig geändert hat Apple am ohnehin schon erstklassigen Display, was die Größe und die Auflösung betrifft. Lediglich der Rahmen ist etwas geschrumpft und die Helligkeit ist gestiegen, was die Ablesbarkeit bei starkem Lichteinfall noch einmal verbessert. Weiterhin arbeitet das OLED-Display mit einer variablen Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz.




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