Hintergrund 28.09.2017, 11:15 Uhr

So funktioniert die Kryptowährung Bitcoin

In Japan ist Bitcoin neben dem Yen bereits offizielles Zahlungsmittel. Die Zahl der Unternehmen, die Bitcoin akzeptieren, wächst stetig. Was hat es mit dem digitalen Geld auf sich?
(Quelle: Fotolia.com/123dartist)
Viele reden darüber, viele wollen mit von der Partie sein - doch nur wenige können erklären, was es mit Bitcoin genau auf sich hat. Einige Fragen und Antworten: Ist Bitcoin echtes Geld?
Internetgeld, virtuelles Geld, Kryptowährung - die Beschreibungen von Bitcoin erwecken schnell den Eindruck, dass es sich dabei um echtes Geld handelt, nicht zuletzt, weil Bitcoin im Internet oft mithilfe eines goldenen Fantasietalers illustriert wird. Weder hat man mit Bitcoin aber echte Münzen oder Scheine in der Hand, noch erfüllt die Technik bislang alle Geldfunktionen.
Vielmehr kann Bitcoin als Ergebnis eines Rechenprozesses beschrieben werden, an dem prinzipiell jeder mitwirken kann. Bei Transaktionen werden einzelne Beträge zwischen Nutzeradressen hin- und hergeschickt, wobei ein geheimer Schlüssel den Zugriff auf die eigene Adresse erlaubt. Obwohl Bitcoin immer öfter genutzt wird, erachten Experten die generelle Akzeptanz als noch zu gering, um von echtem Geld sprechen zu können. Auch die Wertaufbewahrungsfunktion ist umstritten, da der Kurs stark schwankt. Zuletzt verlor die Währung in zwei Wochen knapp 1.500 US-Dollar an Wert. Ob Bitcoin zur Recheneinheit taugt, wird ebenfalls kontrovers diskutiert. Zwar ist die Währung beliebig teilbar, dennoch werden Preise nur selten in Bitcoin angegeben.

Wie funktioniert Bitcoin?

Die hinter Bitcoin stehende Technologie nennt sich Blockchain ("Blockkette") und wird gern als digitaler Kontoauszug bezeichnet. In den miteinander verketteten Blöcken sind alle jemals getätigten Transaktionen verschlüsselt abgespeichert und öffentlich einsehbar. Auch wenn eine Bitcoin-Adresse noch nichts über den jeweiligen Nutzer aussagt, ist die Zahlung mit Bitcoin nicht vollständig anonym. Transaktionen lassen sich durchaus zurückverfolgen, weswegen es mittlerweile verschiedene Dienste zur besseren Anonymisierung gibt. 
Da die Datenbank von mehreren Rechnern verwaltet wird, gilt sie als nicht manipulierbar und transparent. Einen zentralen Vermittler, der die Echtheit der Informationen bestätigt, braucht das Netzwerk nicht - darin liegt das disruptive Potenzial von Blockchain, da die Technologie diese Funktion heutigen "Torwächtern" der Finanzbranche abnehmen könnte. Auch von Regierungen ist Bitcoin unabhängig.




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