Carrier IQ 16.12.2011, 15:58 Uhr

Aufregung um Schnüffel-Software hält an

Berichte über eine angebliche Spionage-Software, die auf Millionen Smartphones und Tablets verschiedener Hersteller installiert sein soll, verunsichern derzeit die Verbraucher.
Riesenwirbel gibt es derzeit um eine angebliche Spionage-Software des Herstellers Carrier IQ. Telecom Handel hat für Sie die wichtigsten Informationen der vergangenen Tage noch einmal übersichtlich zusammengefasst.
Der 25-jährige System-Administrator Trevor Eckhart hatte auf seinem HTC-Smartphone eine Software der besagten Firma entdeckt, die weitreichende Informationen über die Nutzung des Geräts protokolliert.
Dazu sollen auch höchstpersönliche Daten wie SMS-Texte und Standortdaten gehören, die an den Server des Software-Herstellers verschickt worden sein sollen. Diese Software ist nach eigenen Aussagen des Herstellers auf mehr als 141 Millionen Smartphones und Tablets weltweit installiert. 
Als erste Reaktion auf die Entdeckung versuchte der Hersteller der Spitzel-Software den Blogger mit rechtlichen Mitteln zum Schweigen zu bringen. Nachdem sich die US-Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation auf die Seite des jungen IT-Experten gestellt hatte, entschuldigte sich CarrierIQ und versprach umfassende Aufklärung.

Deutsche Netzbetreiber wiegeln ab

Wie mittlerweile bekannt wurde, haben einige Netzbetreiber in den USA und anderen Ländern den Einsatz der Spionage-Software verlangt - dies sei "zum Zweck der Qualitätssicherung" geschehen.
Die deutschen Netzbetreiber Telekom, Vodafone und Telefónica Germany haben Berichten zufolge die Software auf von ihnen vertriebenen Geräten nicht eingesetzt.
Allerdings hat Heise Online die Spionage-Software auf zwei in Deutschland gekauften Geräten gefunden: Auf dem Samsung Galaxy Tab mit Android 2.2 und dem Huawei-Smartphone Ideos X3. Der chinesische Hersteller Huawei erklärte daraufhin, dass die Software nicht aktiv sei und durch ein Update demnächst ganz entfernt werde. Samsung versprach eine Prüfung des Sachverhalts.
Im Google-Android-Market sind mittlerweile zahlreiche Apps verfügbar, mit denen besorgte Nutzer überprüfen können, ob auf ihrem Smartphone oder Tablet die CarrierIQ-Software installiert ist. Für Carrier IQ könnte der Skandal existenzbedrohend sein. Das Unternehmen, das bislang im Hintergrund agierte, ist nun um Schadensbegrenzung bemüht.



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