LTE-Vermarktung 15.12.2010, 11:20 Uhr

Fachhandel an vorderster Front

Die Netzbetreiber setzen bei der Akquise von LTE-Kunden auf ihre Händler und bieten reichlich Unterstützung. 
Das erste LTE-Testnetz wurde von der Deutschen Telekom bereits im August dieses Jahres in Betrieb genommen, die ersten Kundenverträge können im ersten Quartal 2011 geschaltet werden, heißt es aus Bonn. „Wir testen unser Netz nicht an Kunden, sondern stellen ein Produkt erst zur Verfügung, wenn wir sicher sind, dass es einwandfrei funktioniert“, so Konzernsprecher Markus Jodl gegenüber Telecom Handel.
Vodafone dagegen hat den Startschuss für die kommerzielle Vermarktung der nächsten Mobilfunkgeneration vor kurzem bereits gegeben. Die vorgestellten Tarife der Düsseldorfer liegen jeweils etliche Euro über den vergleichbaren DSL-Angeboten. Das Einstiegsprodukt bietet bis zu 3,6 MBit/s im Download und 720 KBit/s im Upload bei 29,99 Euro im Monat.
Die Deutsche Telekom hat trotz des späteren Starts erste Tarifdetails herausgegeben, für 39,95 Euro gibt es 3 MBit/s beziehungsweise 500 KBit/s, dazu packt der Anbieter eine Festnetz-Flatrate. Telefónica O2 hat wie die Telekom nur einige Teststationen aktiviert, Details zu den Tarifen, die nächstes Jahr kommen werden, gibt es noch nicht.
Der Fachhandel ist gefordert
Gerade bei der Vermarktung von LTE setzen die Netzbetreiber eigenen Angaben zufolge verstärkt auf den Handel, da dieser für die Ansprache und Akquise der potenziellen Kunden bei diesem beratungsintensiven Thema prädestiniert sei. Die Telekom etwa will den Fachhandel „mit einer Reihe von Maßnahmen unterstützen, wie zum Beispiel Postern, Flyern, aber auch speziellen Vor-Ort-Veranstaltungen“. 

Unterstützung für Reseller

Auch Vodafone verspricht den Händlern bei größeren Veranstaltungen in unterversorgten Orten die Unterstützung eines Vertriebsbeauftragten. Außerdem erhält jeder Händler pro Lead, den er in der Vorvermarktungsphase bis Ende November generiert hat, eine Provision von 20 Euro, sofern aus dem Lead später ein Vertrag entsteht. Auch in puncto Direktvermarktung zeigen sich die Düsseldorfer eher zurückhaltend. Vodafone informiert seine Fachhändler über die Anschaltungen der jeweiligen Gemeinden mit LTE. „Der Fachhändler hat dann ein Vorrecht auf die spätere Ansprache seines Interessenten, den er akquiriert hat.“ Die Telekom plant, ein spezielles Vorvermarktungstool einzusetzen, „wonach der Fachhandel genau seine akquirierten Kunden betreuen kann“. Auf diese Daten habe dann nur der Händler selbst Zugriff, verspricht Markus Jodl.
Um den Händlern die Vermarktung zu erleichtern, informiert Vodafone seine Fachhändler über die Anschaltungen der jeweiligen Gemeinden mit LTE. In Bonn ist geplant, den Händlern Ausbaudaten zur Verfügung zu stellen, damit sie Kunden direkt ansprechen können. Zusätzlich kann jeder Händler Kunden auf einer Website vormerken. Melden sich besonders viele Kunden für eine Kommune, verstärkt Vodafone die Ausbauaktivitäten vor Ort. 
Provisionen über DSL-Niveau
Zu den Provisionen der LTE-Tarife wollten Telekom und Vodafone keine genaueren Angaben machen. Von der Telekom heißt es, die Provision für Call & Surf via Funk werde sich an der für Call & Surf Comfort 5 orientieren. Bei Vodafone werden die LTE-Verträge „in Relation höher als Standard-DSL-Verträge verprovisioniert“. Telefónica O2 plant entsprechende Aktionen für den Handel erst für das kommende Jahr, erklärte Konzernsprecher Markus Göbel. 




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