Gewinner in der Krise

Marktreport Mobilfunk-Discounter: Gewinner in der Krise

Die Krise als Chance
Einen Grund für das anhaltend positive Abschneiden der Billig-Anbieter nennt Congstar-Chef Alexander Lautz: „Wir gehen davon aus, dass sich der Trend zum Discount-Anbieter vor dem Hintergrund der Finanzkrise noch verstärken wird.“ Auch bei Fonic sieht man die Discounter als Gewinner in der Krise: Von der Schieflage der Wirtschaft würden „viele Anbieter profitieren“, sagt Thomas Heise, Geschäftsführer Marketing & Vertrieb bei der O2-Tochter. Tatsächlich werden sich wohl einige Kunden momentan dafür entscheiden, das bisherige Handy bei Vertragsende weiterzubenutzen und es mit einer Discounter-Karte zu betreiben.
Neben dem Hauptverkaufsargument, dem günstigen Preis, wollen sich die Billig-Anbieter vor allem durch einfache Tarife von den Netzbetreibern differenzieren. Simyo warb bis vor kurzem mit dem „Einfachheits-Gen“, und auch die übrigen Discounter haben nur wenige, leicht zu verstehende Tarife im Angebot. Die Differenzierung gegenüber den Netzbetreibern ist dadurch sichergestellt, untereinander fällt es den Discountern jedoch schwer, Alleinstellungsmerkmale zu finden. Die Gebühren pro SMS und Minute bewegen sich meist bei neun Cent. „Da die Preise für Sprachtelefonie insgesamt schon sehr niedrig liegen, sehen wir derzeit keinen Anlass für weitere relevante Preissenkungen“, sagt zum Beispiel Hartmut Herrmann, Geschäftsführer der Freenet-Töchter Klarmobil.de und Callmobile.de.
Die Unterschiede sind eher im Detail zu finden, wie etwa bei den Datenpreisen, der Taktung oder im verwendeten Netz. Der Kunde entscheidet sich also meist nach der Bekanntheit der Marke, auf Empfehlung von Freunden hin oder schlicht nach der Verfügbarkeit.
Bei der Neukundengewinnung gehen die Anbieter dementsprechend verschiedene Wege. Fonic und Congstar etwa bauen auf eine starke Präsenz in den Medien, um ihre Marke bekannter zu machen und weiter zu etablieren. Bei Blau.de vertraut man dagegen auf eine hohe Verfügbarkeit, auch im stationären Handel. „Wir setzen eher auf eine breite Distribution als auf kostspielige Marketing-Kampagnen“, erklärt Martin Ostermayer, Chef von Blau.de, im Gespräch mit Telecom Handel.



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